Finanzierung
Chinas Außenhandel trotzt Handelskonflikt mit den USA
2025-05-09

Trotz eines anhaltenden Zollstreits mit den Vereinigten Staaten bleibt der Außenhandel der Volksrepublik robust. Im April stiegen die Exporte insgesamt um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Importe leicht zurückgingen. Der Handelsüberschuss belief sich auf etwa 96 Milliarden US-Dollar. Besonders betroffen ist jedoch der Handel mit den USA, wo sowohl Exporte als auch Importe erheblich gesunken sind. Experten sehen hierbei massive Gefahren für die Weltwirtschaft und warnen vor einem möglichen Einfluss auf deutsche Unternehmen.

Der Handelsstreit in Zahlen und Hintergrund

Inmitten einer globalen geopolitischen Spannung hat sich der Außenhandel Chinas trotz des Konflikts mit Washington überraschend gehalten. Die Zollbehörde in Peking vermeldete einen Anstieg der Ausfuhren im April, während die Importe stagnierten. Der Handel mit den USA litt jedoch schwer unter dem Streit: Chinas Exporte nach Amerika sanken um 21 Prozent, die Importe aus den USA um 13,8 Prozent. Diese Entwicklung wird von Analysten darauf zurückgeführt, dass Firmen ihre Lagerbestände vor den eintretenden Zöllen aufgebaut haben. Insgesamt scheint das Land gut vorbereitet zu sein, wie der Berliner Ökonom Max Zenglein betont, doch bergen die Eskalationen massive Risiken für die Weltwirtschaft.

Zudem zeigt sich ein auffälliges Muster bei Chinas Handel mit Deutschland: Während die Ausfuhren stark zugenommen haben, gingen die Importe merklich zurück. Auch die Einfuhren aus der EU insgesamt wurden weniger. Dies verdeutlicht, wie China seine Wirtschaftspartner neu positioniert.

Peking reagiert auf die wirtschaftliche Herausforderung mit Maßnahmen zur Stabilisierung der Markterwartungen. So wurden Zinssenkungen und Kreditanreize in verschiedenen Sektoren eingeführt, um die industrielle Produktion wieder anzukurbeln. Eine weitere Initiative zielt darauf ab, durch Preiserleichterungen bei Produktaustauschen die interne Nachfrage zu steigern. Die kommende Woche könnte ein Wendepunkt sein, da amerikanische und chinesische Vertreter in Genf über den Konflikt sprechen werden.

Die Probleme liegen jedoch tiefgreifender: Chinas Wirtschaft kämpft mit einer schwachen Inlandnachfrage und hoher Jugendarbeitslosigkeit. Der Vertrauensindex der Verbraucher ist geschwächt, was sich auch auf die Fabrikaktivität auswirkt. Das Land muss neue Wege finden, um seinen Wirtschaftsmotor anzukurbeln.

Vom Standpunkt eines Journalisten aus bietet dieser Handelsstreit eine wichtige Lektion: Die globale Wirtschaft hängt zunehmend von geopolitischen Entscheidungen ab. Länder wie Deutschland könnten zwischen den Fronten geraten, wenn sie nicht aktiv versuchen, ihre Position zu stärken. China nutzt die Situation, um sich als verlässlicher Partner darzustellen, während es gleichzeitig interne Schwächen bekämpft. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese Strategie erfolgreich ist.

More Stories
see more