Die digitale Welt birgt zahlreiche Möglichkeiten, aber auch neue Formen von Konflikten. In Deutschland berichten viele junge Menschen zwischen 12 und 19 Jahren über negative Erfahrungen im Internet. Laut einer jüngeren Studie waren etwa ein Fünftel der befragten Jugendlichen bereits Opfer von Cybermobbing. Diese Form der Belästigung hat sich in sozialen Netzwerken fest etabliert und betrifft gleichmäßig Mädchen und Jungen. Mehr als ein Drittel der Befragten äußerten zudem ihre Sorge, möglicherweise selbst Ziel solcher Auseinandersetzungen zu werden.
Die Täter kommen häufig aus dem direkten Umfeld der Betroffenen, wie Expertinnen herausgearbeitet haben. Oft handelt es sich um Mitschüler, die durch das anonyme Potenzial des Internets weniger Skrupel zeigen. Psychologin Franziska Klemm erklärte, dass Mobbing unter Gleichaltrigen schon immer existiert habe, jedoch durch die Digitalisierung eine neue Dimension erreicht habe. Die Auswirkungen auf die mentalen und körperlichen Gesundheitszustände betroffener Jugendlicher seien dramatisch. Sie reichen von Verhaltensauffälligkeiten über Schlafstörungen bis hin zu Depressionen, was auch schulische Leistungen beeinträchtigen kann.
Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Bewältigung von Cybermobbing. Offene Kommunikation mit den Kindern über ihre Online-Erlebnisse ist unerlässlich. Sollte ein Vorfall eintreten, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, darunter Meldungen an Plattformbetreiber oder Beratungsdienste. Durch aktiven Handlungsbeistand wird es möglich, die negativen Auswirkungen zu minimieren. Dies verdeutlicht, dass Zusammenarbeit und Aufklärung wichtige Instrumente sind, um die Jugend vor digitalen Gefahren zu schützen.