Die Diskussion über eine mögliche Lieferung von Marschflugkörpern nach der Ukraine hat neue Dimensionen erreicht. Während führende deutsche Politiker wie Friedrich Merz und Markus Söder dafür plädieren, warnt Russland vor Konsequenzen bei einem Einsatz dieser Waffen. Gleichzeitig betonten deutsche Politiker die Notwendigkeit einer stärkeren Bewaffnung Deutschlands selbst.
In dieser kontroversen Debatte fordern sowohl internationale Beobachter als auch ehemalige Diplomaten einen schnellen Handlungsbedarf, während Moskau seine Drohungen deutlich macht.
Führende deutsche Politiker haben sich hinter den Vorschlag zur Lieferung von Marschflugkörpern gestellt. Insbesondere CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder sehen dies als zukünftige Kanzlerentscheidung an, wobei sie gleichzeitig auf begrenzte Ressourcen hinweisen.
Markus Söder betonte dabei die Bedeutung der deutschen Selbstversorgung und nannte die Waffe „die beste“ in ihrem Arsenal. Zwar unterstütze er den Plan, doch verweise er auf die Notwendigkeit einer eigenen Stärkung, insbesondere im Bereich Luftabwehr und Drohnentechnologie. Der CSU-Führer argumentiert, dass solche Waffen nicht nur zum Angriff, sondern auch zur Abschreckung dienen können. Dies sei ein Aspekt, den auch potenzielle Gegner ernst nehmen würden.
Weiterhin schlägt Söder vor, neben den Marschflugkörpern eine breitere Palette moderner Technologien zu entwickeln. Neben einer Drohnenarmee und einem Raketenschutzschirm seien auch andere Maßnahmen notwendig, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten. Diese Vision setzt voraus, dass Deutschland seinen militärischen Status signifikant verbessert, um sowohl national als auch international wirksam agieren zu können.
Russland reagiert scharf auf die Aussichten einer Taurus-Lieferung nach der Ukraine und droht mit Konsequenzen. Die russische Außenministerin Maria Sacharowa kündigte bereits an, dass ein Einsatz dieser Waffen als direkte Beteiligung Deutschlands am Konflikt gewertet werden würde.
Diese Drohungen wurden jedoch von europäischen und ukrainischen Vertretern relativiert. So forderte Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus dem Europaparlament eine konkrete Aktion statt bloßer Ankündigungen. Sie betonte, dass Kremlchef Wladimir Putin keinen Friedenswillen zeige, stattdessen habe es einen Anstieg an Angriffen gegeben, seit Gespräche zwischen ihm und dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump begannen. Für sie ist der Taurus-Marschflugkörper eine Möglichkeit, feindliche Angriffe fernzuhalten und somit das Land zu schützen.
Ebenso unterstützt Andrij Melnyk, ein früherer ukrainischer Botschafter in Deutschland, die Lieferung von 150 Taurus-Waffen. Er argumentiert, dass keine Abstimmung mit Partnern oder Ultimaten an Putin nötig seien. Stattdessen sollte diese Entscheidung einfach durchgeführt werden, um die aktuelle Dynamik des Krieges zu verändern und den russischen Vormarsch einzudämmen. Diese Ansicht unterstreicht die Dringlichkeit der Lage und die Notwendigkeit schneller Entscheidungen in der aktuellen geopolitischen Situation.