Trotz weitreichender Sanktionen gegen Russland seit dem Krieg in der Ukraine, gelingt es dem Land weiterhin, seine Waren wie Holz und Holzprodukte nach Europa zu exportieren. Besonders auffällig ist die Verwendung von Drittstaaten als Transitpunkte, um den Importverbotsbestimmungen zu entgehen. Diese Praktiken führen dazu, dass Produkte aus russischem Holz immer noch in deutschen Baumärkten sowie Supermärkten zu finden sind. Die Umweltorganisation WWF hat dies durch eine Analyse aufgedeckt, wonach sich auch Fastfood-Restaurants dieser Praktiken bedienen könnten.
Inmitten einer wirtschaftlichen Krise mit hoher Inflation hat Russland neue Wege gefunden, um seine Exporte fortzusetzen. Vor allem das Birkenholz wird über Länder wie China oder die Türkei indirekt nach Europa geliefert, obwohl diese selbst kaum Birken besitzen. Die Analyse des WWF zeigt, dass Kaffeelöffel und Einwegbesteck in Deutschland möglicherweise aus russischem Holz hergestellt wurden. Seit Beginn der Sanktionen hat Russland laut Focus-Berichten über 1,5 Milliarden Euro durch diesen Handel verdient, was indirekt zur Finanzierung des Krieges beiträgt.
Der Zoll in Deutschland erklärt, dass die Durchsetzung der Sanktionen höchste Priorität habe, doch bleiben viele Fragen offen. Unternehmen argumentieren oft mit Altbeständen, was vom WWF jedoch angezweifelt wird, da langfristige Lagerung sehr kostspielig wäre.
Die Experten fordern daher dringend stärkere Kontrollmechanismen, um illegale Importe effektiver zu bekämpfen und Verbraucher vor der ungewollten Unterstützung kriegerischer Aktivitäten zu schützen.
Von einem Journalistenstandpunkt aus lässt sich sagen, dass die aktuelle Situation ein klares Beispiel dafür bietet, wie wichtig transnationale Zusammenarbeit bei der Überwachung globaler Handelspraktiken ist. Ohne enge Koordination zwischen europäischen Ländern und deren Partnern können solche Schleusen leicht genutzt werden, um internationale Bestimmungen zu untergraben. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, nicht nur technische Lösungen, sondern auch politische Willensstärken zu verstärken.