Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hat ergeben, dass die hausgemachte Bürokratie sich als das höchste Risiko für Unternehmen in Deutschland etabliert hat. Dies überrascht Analysten, da internationale Faktoren wie Zolldrohungen oder geopolitische Spannungen im Vordergrund stehen. Die Studie offenbart, dass über die Hälfte aller befragten Firmen den administrativen Aufwand als bedenklich einstufen, was jährlich einen wirtschaftlichen Schaden von 67 Milliarden Euro verursacht. Neben der Bürokratie stehen digitale Bedrohungen sowie regionale Energiekosten auf dem Plan.
Die Analyse verdeutlicht, dass interne Prozesse eine größere Last darstellen als globale Konflikte. Ein bemerkenswertes Ergebnis zeigt sich bei der Einschätzung des Verwaltungsaufwands: 54 Prozent der firmeninternen Entscheider in ganz Deutschland sehen hier ein erhebliches Problem, mit Bayern nur geringfügig dahinter. Diese Papierflut führt nicht nur zu einem Produktivitätsverlust, sondern auch dazu, dass einige Firmen ernsthaft über Standortverlagerungen nachdenken. Dennoch wird dieser Schritt durch hohe Kosten erschwert.
Zweitplatziert unter den Risiken steht die Cyberkriminalität, die sowohl kleine als auch große Unternehmen gleichermaßen bedroht. Experten warnen vor dem wachsenden digitalen Angriffspotential, das im vergangenen Jahr allein einen Schaden von über 260 Milliarden Euro verursacht hat. Dieser Aspekt betont die Notwendigkeit moderner Sicherheitskonzepte und einer engen Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Stellen und Privatunternehmen.
Regionale Unterschiede treten insbesondere bei den Energiekosten zutage. In Bayern leiden viele Betriebe besonders unter hohen Preisen, was im verarbeitenden Gewerbe sogar mehr als die Hälfte der Unternehmen betrifft. Diese Belastung hebt sich gegen den Hintergrund anderer Bundesländer deutlich ab und zeigt die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen.
Die Studie macht klar, dass es dringend benötigte Strukturanpassungen gibt, um die deutschen Unternehmen besser zu schützen. Während die Bürokratie die Hauptlast darstellt, muss auch auf digitale Sicherheit und energiebezogene Rahmenbedingungen eingegangen werden. Nur so können Unternehmen ihre volle Produktivität entfalten und international konkurrenzfähig bleiben.