Finanzierung
Deutschlands Wirtschaft: Neue Perspektiven durch erhöhte Staatsausgaben
2025-03-24

Nach Einschätzungen der Deutschen Bank könnte die geplante Erhöhung der Staatsausgaben für Infrastruktur und Verteidigung das Wirtschaftswachstum in Deutschland erheblich steigern. Die Prognosen wurden entsprechend angepasst, wobei ein Wachstum von bis zu zwei Prozent prognostiziert wird. Allerdings bedarf es weiterer Reformen, um dieses Wachstum langfristig zu sichern. Der Artikel beleuchtet die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf verschiedene Bereiche wie Inflation, Arbeitsmarkt und Staatsschulden.

Ökonomische Vorhersagen und deren Grundlagen

Durch den geplanten Ausgabenschub könnten die Wirtschaftsprognosen für Deutschland deutlich verbessert werden. Obwohl die aktuelle Situation durch internationale Unsicherheiten geprägt ist, erwartet die Deutsche Bank ein starkes Wachstum ab 2026. Dies basiert auf einer Kombination aus erhöhten Investitionen und strukturellen Reformen.

In den kommenden Jahren soll das Wirtschaftspotenzial Deutschlands von derzeitigen 0,5 Prozent auf etwa 1 Prozent steigen. Diese Entwicklung wird durch Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung getrieben. Während Infrastrukturinvestitionen die Produktivität erhöhen sollen, versprechen Verteidigungsausgaben technologische Fortschritte für die zivile Wirtschaft. Dennoch bleibt eine nachhaltige Steigerung des Wirtschaftspotenzials auf über 1 Prozent ohne tiefgreifende Strukturreformen unrealistisch. Das Potenzialwachstum könnte sich bis 2029 vollständig erholen, wenn produktivitätssteigernde Maßnahmen eingeleitet werden.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und Preise

Die gesteigerten Staatsausgaben werden nicht nur das Wirtschaftswachstum beeinflussen, sondern auch den Arbeitsmarkt und die Preisentwicklung prägen. Insbesondere wird der Bedarf an qualifizierten Kräften im Verteidigungsbereich sowie an weniger qualifizierten Arbeitnehmern im Baugewerbe steigen. Dies könnte die Arbeitslosenquote unter sechs Prozent drücken.

Zudem wird der „fiskalische Stimulus“ wahrscheinlich zu einer höheren Inflation führen, da er zunächst auf geringe Kapazitätsauslastungen trifft. Mit steigender Nachfrage wird sich jedoch der Lohndruck erhöhen, insbesondere durch die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde. Dies könnte die Entspannung bei der Inflation verzögern. Langfristig bleiben die Effekte der Verteidigungsausgaben ungewiss, da diese sowohl inländische als auch internationale Wertschöpfungsketten berühren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf fortschrittlichen Technologien, die auch den zivilen Sektor voranbringen könnten.

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