In den kommenden Monaten stehen die schweizerischen Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen, wobei einige sogar in ernsthafte Schwierigkeiten geraten könnten. Der Artikel analysiert die Auswirkungen des Zollstreits und wie sich die Politik darauf einstellen sollte. Während die globale Handelsordnung ins Wanken gerät, müssen Anpassungen vorgenommen werden, was möglicherweise zu Fabrikschließungen und Konkursen führt. Die Politik muss auf diese Entwicklung angemessen reagieren, ohne dabei bestehende Strukturen unnötig zu konservieren.
Die schweizerische Wirtschaft zeichnet sich durch eine ständige Erneuerung aus. Ein Blick auf die Lebensdauer von Unternehmen zeigt, dass viele nach wenigen Jahren wieder vom Markt verschwinden, während gleichzeitig neue Firmen gegründet werden. Diese Dynamik wird sich wahrscheinlich verstärken, wenn die globalen Handelskonflikte weiter eskalieren. Insbesondere könnte dies zu einem Anstieg der Konkurse führen, da die jüngste Krise durch Stützungsmaßnahmen verzögert wurde.
Die Unternehmenslandschaft in der Schweiz ist geprägt von einer kontinuierlichen Neugründung und dem Verschwinden bestehender Firmen. Das Durchschnittsalter eines Unternehmens liegt zwischen 7 und 14 Jahren, wobei nur etwa die Hälfte länger als fünf Jahre überlebt. Diese Situation hat sich auch während der Corona-Pandemie manifestiert, wo die Zahl der Konkurse durch staatliche Hilfen unterdrückt wurde. Allerdings hat dieser Aufschub nun zur Folge, dass sich die nötige Strukturbereinigung verstärkt. Sollte sich die globale Handelssituation weiter verschärfen, können wir einen Anstieg der Konkurse erwarten, was besonders für junge Unternehmen problematisch sein könnte.
Die Politik steht vor der Aufgabe, die Auswirkungen der globalen Handelsverwerfungen angemessen zu begleiten, ohne dabei bestehende Strukturen unnötig zu erhalten. Während einige befürchten, dass Konkurse zum Verlust von Know-how führen, betonen andere die Notwendigkeit der „schöpferischen Zerstörung“. In der Schweiz hat sich die Strategie bewährt, langfristige Strukturwandel zuzulassen, ohne dabei auf Industriepolitik zurückzugreifen.
In Zeiten wachsender geopolitischer Unsicherheit wird die Forderung nach staatlicher Unterstützung lauter. Einige Kantone haben bereits damit begonnen, ihre lokale Industrie mit Subventionen zu unterstützen. Diese Maßnahmen können jedoch sogenannte „Zombie-Firmen“ fördern, die langfristig keine Kapitalkosten erwirtschaften können. Solche Unternehmen behindern produktivere Konkurrenten und verbrauchen wertvolle Ressourcen. Stattdessen sollte die Politik die natürliche Erneuerungsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft fördern, indem sie innovative Unternehmen unterstützt und bestehende Strukturen nicht unnötig konserviert. Dieser Ansatz hat sich in der Vergangenheit als erfolgreich erwiesen und trägt dazu bei, die Schweiz international wettbewerbsfähig zu halten.