Der andauernde Konflikt in der Ukraine hält die russische Wirtschaft am Leben, da diese stark von den hohen Militärausgaben abhängt. Ein Frieden könnte erhebliche Probleme für das Land bedeuten, sowohl auf wirtschaftlicher Ebene als auch im Hinblick auf die Beschäftigungssituation. Der Übergang von einer Kriegswirtschaft zu einer zivilen würde weitreichende Konsequenzen haben.
Russlands Wirtschaft ist aufgrund der jahrelangen Orientierung auf militärische Ausgaben und Investitionen anfällig für einen Friedensschluss. Die hohe Abhängigkeit von der Rüstungsindustrie sowie der Fachkräftemangel könnten ein Ende des Krieges besonders schwer treffen.
Die russische Wirtschaft lebt seit Jahren von den enormen Mitteln, die in die Verteidigung geflossen sind. Diese Finanzströme ermöglichen es dem Staat, die wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten. Ohne den Krieg wäre eine solche Struktur nicht haltbar, was zu einem Rückgang der staatlichen Einnahmen führen könnte.
Die Bedeutung der Militärausgaben wird durch die geplanten Erhöhungen im Jahr 2025 deutlich. Die Mittel für die Landesverteidigung sollen umgerechnet von 97 Millionen Euro im Jahr 2024 auf 121 Millionen Euro im Jahr 2025 steigen. Diese Entwicklung zeigt, wie sehr die Regierung auf die Kontinuität des Krieges angewiesen ist. Eine Erhöhung der Militärausgaben birgt jedoch auch Gefahren, wie etwa die weiter ansteigende Inflation, die möglicherweise zu einer Anhebung des Leitzinses führt.
Ein Ende des Krieges würde die Beschäftigungssituation in Russland erheblich verändern. Die Rüstungsindustrie, die derzeit eine große Rolle bei der Beschäftigung spielt, könnte stark darunter leiden. Dies würde insbesondere diejenigen betreffen, die in den letzten Jahren in diesem Sektor tätig wurden.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Rüstungsbranche hat sich stark erhöht, wodurch viele Menschen aus ärmeren Regionen neue Möglichkeiten gefunden haben. Ein Frieden könnte dies rückgängig machen, da es schwierig sein könnte, für diese Arbeitnehmer alternative Stellen zu finden. Zudem leidet die zivile Industrie bereits unter einem Fachkräftemangel, der sich bis 2030 weiter verschärfen könnte. Laut einem Bericht könnte dieser Mangel zwischen zwei und vier Millionen Menschen betreffen. Außerdem droht ein Zahlungsausfall vieler Unternehmen, da diese stark von subventionierten Krediten abhängen, die im Falle eines Kriegsendes reduziert werden könnten. Die aktuelle Insolvenzwelle unterstreicht die prekäre Lage vieler Firmen, die ohne Unterstützung nicht überleben würden.