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Elternschaft im Gleichgewicht: Wann gemeinsames Spielen wichtig ist und wann nicht
2025-05-07

Die Herausforderungen der Elternschaft liegen oft in den alltäglichen Entscheidungen. Ein Psychologe beleuchtet die Bedeutung von Eigenbedürfnissen bei der Erziehung. Viele Eltern stehen vor der Frage, ob sie sich selbstständig Zeit für ihre eigenen Bedürfnisse gönnen dürfen oder stets bereit sein sollten, mit ihren Kindern zu spielen. In einem viralen TikTok-Video teilt ein Vater seine Erfahrungen über unterschiedliche Ansätze bei der Erziehung seiner beiden Kinder. Während er und seine Partnerin viel Zeit mit ihrem ersten Sohn verbracht haben, um ihn durch Spiele zu begleiten, entwickelte das Kind eine starke Abhängigkeit von dieser Zuwendung. „Das gemeinsame Spielen wurde zur Belastung“, erklärt der Vater. Mit dem zweiten Kind hingegen lernte es frühzeitig, eigenständig Beschäftigungen zu finden, da weniger Zeit für intensive Begleitung vorhanden war.

Ein wichtiger Aspekt der Elternschaft liegt in der Balance zwischen Zuwendung und Eigenständigkeit. Experten betonen die Notwendigkeit, auch auf eigene Bedürfnisse zu achten. Der Psychologe Michael Borg-Laufs von IPPEN.MEDIA erklärt, dass insbesondere im ersten Lebensjahr reichhaltige Zuwendung entscheidend sei. Doch mit zunehmendem Alter sollten Kinder auch lernen, mit Langeweile umzugehen und selbst aktiv zu werden. Diese Entwicklung fördert ihre Unabhängigkeit und stärkt ihr Selbstvertrauen. Auch wenn viele Eltern ein schlechtes Gewissen verspüren, wenn sie sich nicht permanent um ihr Kind kümmern, betont der Experte die Bedeutung persönlicher Ruhephasen für die Gesundheit der gesamten Familie. Eine Lösung könnte darin bestehen, feste Zeiten für gemeinsame Aktivitäten einzuplanen und gleichzeitig Kinder mehr in den Alltag einzubinden, zum Beispiel beim Kochen oder Aufräumen.

Kinder brauchen Spiel als natürlichen Weg zur Entdeckung und Entwicklung. Die Bedeutung des kindlichen Spieles lässt sich nicht durch alltägliche Aufgaben ersetzen. Während erwachsene Spiele oft regelgebunden sind, nutzen Kinder das Spielen, um ihre Welt zu erkunden und neue Fähigkeiten zu trainieren. Dieser Prozess ist essenziell für ihre emotionale und kognitive Entwicklung. Es zeigt sich somit, dass Eltern sowohl ihrerseits Raum für eigene Interessen schaffen als auch die Bedürfnisse ihrer Kinder nach strukturierten und freien Spielzeiträumen berücksichtigen sollten. Durch dieses Gleichgewicht können Kinder optimal gedeihen und gleichzeitig lernen, ihre Umgebung selbstbewusst zu meistern.

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