Rezepte
KBV- und GKV-SV-Bilanz: E-Rezept ist »unterm Strich ein Vorteil«
2024-07-02
Das E-Rezept: Ein digitaler Meilenstein für das Gesundheitswesen
Sechs Monate nach seiner Einführung wird das E-Rezept vom GKV-Spitzenverband als "Erfolgsmodell" bezeichnet. Doch die Kassenärzte sehen noch Verbesserungspotenzial. Wie hat sich das digitale Rezept bisher entwickelt und welche Chancen und Herausforderungen bringt es mit sich?Ein digitaler Quantensprung für die Gesundheitsversorgung
Vom Stolperstein zum Erfolgsmodell
Anfang des Jahres hatte es beim E-Rezept noch "etwas gerumpelt", wie die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, berichtet. Doch mittlerweile zeige sich, dass die "dringend notwendige Digitalisierung des Gesundheitswesens gelingen kann". Der GKV-Spitzenverband zieht nach einem halben Jahr eine positive Bilanz und bezeichnet das E-Rezept als "Erfolgsmodell". Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sieht die Entwicklung etwas differenzierter. "Nachdem es einige Zeit lang ordentlich geruckelt hat, hat sich das E-Rezept in den meisten Praxen nun gut etabliert", erklärt Vorstandsmitglied Sibylle Steiner. Allerdings gebe es noch Verbesserungspotenzial, etwa beim Signieren der elektronischen Rezepte, das "noch zu lange" dauere. Auch seien nicht alle Verordnungen per E-Rezept möglich.Vorteile für Ärzte und Patienten
Trotz der anfänglichen Herausforderungen sehen die Kassenärzte auch Vorteile im E-Rezept. "Wenn die Technik läuft, ist das E-Rezept unterm Strich ein Vorteil für Ärztinnen und Ärzte", so Steiner. Auch Patientinnen und Patienten könnten Zeit sparen, wenn sie für ein Folgerezept nicht in die Praxis kommen müssten.Der GKV-Spitzenverband betont, dass seit Jahresbeginn mehr als 240 Millionen E-Rezepte eingelöst wurden. Dies zeige, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen Fahrt aufnimmt und von Ärzten und Patienten gut angenommen wird.Hohe Akzeptanz bei Versicherten
Laut Angaben der Gematik entscheiden sich 80 bis 90 Prozent der Versicherten für die Einlösung des E-Rezepts über die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Diese Option sei "die klare Nummer eins bei den Einlösewegen", so die Gematik.Das E-Rezept bietet Versicherten neben der Einlösung per eGK auch die Möglichkeit, das Rezept über eine App oder einen Papierausdruck einzulösen. Patienten haben zudem Anspruch auf einen Patientenausdruck, der alle relevanten Informationen enthält.Digitalisierung als Schlüssel zur Effizienz
Die Einführung des E-Rezepts ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umfassenden Digitalisierung des Gesundheitswesens. Doris Pfeiffer vom GKV-Spitzenverband betont, dass die "dringend notwendige Digitalisierung" gelingen kann. Durch die Digitalisierung von Prozessen wie der Rezeptausstellung können Ärzte und Patienten Zeit sparen und Abläufe effizienter gestalten. Gleichzeitig bietet das E-Rezept die Grundlage für weitere digitale Anwendungen, die die Gesundheitsversorgung verbessern können.Insgesamt zeigt sich, dass das E-Rezept trotz anfänglicher Herausforderungen auf einem guten Weg ist und von Ärzten und Patienten zunehmend akzeptiert wird. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein wichtiger Schritt, um die Versorgung effizienter und patientenfreundlicher zu gestalten.