Die Bedenken der Eltern in Hamm bezüglich der Betreuung ihrer Kinder in Kitas haben sich intensiviert. Viele Eltern berichten von erheblichen Schwierigkeiten, die durch den Personalmangel und die aktuelle Krankheitswelle verursacht werden. Die Situation wird als unerträglich beschrieben, da viele Eltern gezwungen sind, ihre Arbeitsverpflichtungen aufzugeben, um ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Der Elternbeirat der Kita Kidron im Süden von Hamm hat daher einen offenen Brief an Oberbürgermeister Marc Herter sowie den Evangelischen Kirchenkreis gerichtet. In diesem Brief wird deutlich gemacht, dass die Qualität der Betreuung und das Wohlbefinden der Kinder stark leiden.
Die Notbetreuung ist in vielen Kitas in Hamm zur Dauerbelastung geworden. Seit Oktober 2024 sei die Kita Kidron regelmäßig im Notbetrieb, was dazu führt, dass Gruppen zusammengelegt oder die Einrichtung sogar spontan schließen muss. Diese Entwicklung stellt nicht nur eine Herausforderung für Eltern dar, sondern beeinträchtigt auch das tägliche Leben der Kinder. Sie können weniger an Aktivitäten wie Ausflügen oder Clubs teilnehmen, was ihre Entwicklung negativ beeinflusst. Friederike Vaihinger, Mutter einer vierjährigen Tochter, betont, wie sehr ihre Tochter unter dieser Situation leidet, da sie oft nicht mit ihren Freunden spielen kann.
Die Eltern fordern eine familienfreundlichere Politik in Hamm. Sie verstehen zwar, dass die Finanzierung der Kitas hauptsächlich auf Landesebene erfolgt, aber sie glauben, dass die Stadt Hamm bereits früher tätig hätte werden können. Oliver Böcker, Vorsitzender des Fördervereins der Kita Kidron, erklärt, dass die Familien bereit wären, höhere Beiträge zu zahlen, wenn dies die Sicherheit der Betreuung und den Zustand der Kita verbessern würde. Die Stadt Hamm steht ebenfalls vor finanziellen Herausforderungen, insbesondere bei der U3-Betreuung. Dennoch versichert Pfarrer Dr. Tilman Walther-Sollich, Pressesprecher des Evangelischen Kirchenkreises Hamm, dass die Sorgen der Eltern ernst genommen werden und man sich bemüht, Übergangslösungen zu finden. Ein Treffen mit allen Beteiligten ist geplant, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Die Krise in der Kitafinanzierung ist ein langjähriges Problem, das nicht nur Hamm betrifft. Immer wieder haben Träger, Kitas und Eltern gegen die Landesregierung protestiert, um die Unterstützung sicherzustellen. Es ist wichtig, dass alle Parteien zusammenarbeiten, um dauerhafte Lösungen zu finden, die sowohl den Kindern als auch den Eltern gerecht werden. Eine familienfreundliche Gesellschaft kann nur dann entstehen, wenn jeder Beitrag geleistet wird, um eine stabile und qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten.