Journalismus
Bundestagswahl 2025: Parteien im Endspurt um letzte Wählerstimmen
2025-02-21

Die Bundestagswahl steht kurz bevor, und die politischen Parteien setzen in diesen letzten Tagen alles daran, noch unentschlossene Wähler zu überzeugen. SPD-Chef Lars Klingbeil forderte seine Anhänger auf, den letzten Meter gemeinsam zu laufen, während Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock für mögliche Koalitionsgespräche mit der Union offenblieb. Parallel dazu kritisierte sie die CDU und CSU als wenig zukunftsgewandt. Auch der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz positionierte sich, indem er Gespräche mit Großbritannien und Frankreich zur atomaren Absicherung Europas forderte. Zudem gerieten verschiedene Parteien unter Beschuldigungen oder Kritik, wie das Bündnis Sahra Wagenknecht wegen angeblicher Wahlkampffinanzierung und die FDP, die Merz Vorwürfe in Bezug auf eine mögliche Abweichung von der traditionellen Wirtschaftspolitik machte.

In den letzten beiden Tagen vor der Bundestagswahl rief SPD-Parteichef Lars Klingbeil seine Unterstützer auf, den finalen Sprint anzutreten. Er betonte, dass noch ein erheblicher Teil der Wählerschaft unschlüssig sei, was ihre Entscheidung am Sonntag betrifft. Klingbeil hob dabei die internationale Erfahrung und die Besonnenheit des SPD-Kandidaten Olaf Scholz hervor. Gleichzeitig bezweifelte er die Führungsfähigkeit seines Kontrahenten Friedrich Merz von der CDU, da dieser keine Erfahrung in leitenden Positionen habe. Die Spannung stieg, als Baerbock von den Grünen ebenfalls aktiv wurde und deutlich machte, dass alle demokratischen Kräfte miteinander sprechen sollten, um Extremismus zu verhindern. Sie warf jedoch der Union vor, nicht zukunftsorientiert genug zu sein.

Außerdem trat Annalena Baerbock mit einem außenpolitischen Anspruch an die Öffentlichkeit. Sie forderte eine härtere Gangart gegenüber den USA und drängte auf mehr Druck auf die US-Regierung, insbesondere in Verhandlungen mit Russland über die Ukraine. Dies sollte sicherstellen, dass Amerika weiterhin auf der Seite der liberalen Demokratien Europas bleibt. Diese Position wurde durch die Auffassung unterstützt, dass es Zeit für eine zweite Zeitenwende sei, um den Frieden zu schützen.

Friedrich Merz von der Union reagierte auf die Bedrohung einer potentiellen Rücknahme des US-Beistandsversprechens durch Donald Trumps Regierung. Er plädierte dafür, dass Europa größere Anstrengungen unternehmen müsse, um den Kontinent aus eigener Kraft verteidigen zu können. Hierbei nannte er Frankreich und Großbritannien als mögliche Partner für einen atomaren Schutz. Die FDP kritisierte Merz indes dafür, dass er bereits vor der Wahl Zugeständnisse an SPD und Grüne signalisiere, was nach Ansicht der Liberalen eine klare Absage an grüne Bürokratie und sozialdemokratische Staatseingriffe bedürfe.

Am Tag der Bundestagswahl wird es auch persönliche Momente geben. Bundeskanzler Olaf Scholz plant neben seiner Wahlteilnahme Sport zu treiben und den Geburtstag seiner Frau zu feiern. Darüber hinaus werden OSZE-Beobachter die Wahl begleiten, um deren Fairness zu gewährleisten. Sicherheitsbehörden haben Hinweise auf russische Desinformationsversuche gefunden, die versuchen könnten, die Wahlergebnisse zu beeinflussen. Ebenfalls erwähnenswert sind die Schwierigkeiten, die viele Auslandsdeutsche bei der Stimmausübung hatten, was die Stiftung Verbundenheit dokumentierte. Insgesamt zeichnet sich ab, dass die Wahl 2025 nicht nur politisch entscheidend ist, sondern auch vielfältige Herausforderungen birgt.

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