In Deutschland gibt es über acht Millionen Menschen mit schwerer Behinderung. Ein Vertreter des Sozialverbandes Deutschland betonte die Notwendigkeit, falsche Vorstellungen auf dem Arbeitsmarkt zu korrigieren. Obwohl viele Schwerverhinderte eine bessere Qualifikation aufweisen als der Durchschnittsarbeiter, bleibt ihre Arbeitslosigkeit bei alarmierenden 11,6 Prozent, während die nationale Rate bei 7,3 Prozent liegt.
In der idyllischen Stadt Wurzen in Sachsen zeigt ein barrierefreier Arbeitsplatz exemplarisch, wie Unternehmen Schwerverhinderte effektiv integrieren können. Die Initiative unterstreicht dabei den Bedarf an Aufklärung und Bildung hinsichtlich Fakten über Behinderungen. Tatsächlich entwickeln die meisten Schwerverhinderten im Laufe ihres Lebens chronische Erkrankungen, weshalb dies keinesfalls als Randerscheinung betrachtet werden darf.
Von außen wirken solche Maßnahmen zwar nachvollziehbar, doch bleibt der Kern der Herausforderung in der Umstellung der mentalen Barrieren. Experten fordern daher einen Paradigmenwechsel beim Rekrutierungsgedanken – weniger auf Einschränkungen fokussiert, sondern vielmehr auf Potenzial.
Die aktuelle Situation ist nicht nur sozial untragbar, sondern auch ökonomisch kontraproduktiv. Es ist höchste Zeit, die Diskriminierung auszumerzen und echte Chancengleichheit zu schaffen.