Eltern Kinder
Der Weg zum sicheren Sprachentwicklung: Die Rolle der interaktiven Kommunikation
2025-03-06

In einem Interview mit BuzzFeed News Deutschland, die Logopädin Nathalie Frey von IPPEN.MEDIA und der Universität Würzburg betont die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen sprachlichen Umgebung für das Spracherwerb von Kindern. Besonders in den ersten drei Lebensjahren seien diese Faktoren entscheidend. Während viele Eltern glauben, dass eine kontinuierliche Flut an Worten hilfreich sei, warnt Frey vor diesem Ansatz und rät stattdessen zu mehr Interaktion und bedeutungsvollen Gesprächen. Sie unterstreicht auch die Risiken des übermäßigen Konsums von digitalen Medien wie Kinderserien.

Frey erklärt, dass es nicht nur um die Menge der gesprochenen Wörter geht, sondern vielmehr darum, wie diese Wörter verwendet werden. Eine reiche sprachliche Umgebung bedeutet nicht unbedingt ständiges Reden, sondern vielmehr sinnvolle Interaktionen, die auf dem Entwicklungsstand des Kindes abgestimmt sind. Dies kann durch einfache Aktivitäten wie gemeinsames Lesen von Bilderbüchern oder spielerisches Lernen erreicht werden. Solche Aktivitäten bieten nicht nur neue Vokabeln, sondern fördern auch die kognitive Entwicklung und soziale Kompetenz des Kindes.

Die Expertin weist darauf hin, dass digitale Medien nicht völlig verboten sein sollten, aber ihre Nutzung sollte bewusst erfolgen. „Mediennutzung sollte früh eingeführt werden, damit Kinder eine gesunde Herangehensweise lernen“, erklärt sie. Es ist wichtig, dass nach dem Betrachten von Videos oder Serien ein anschließender Austausch stattfindet. Ein Beispiel dafür ist die Familie, die Frey im Zug beobachtete: Nachdem die Kinder eine Weile am Tablet gespielt hatten, diskutierten die Eltern mit ihnen über den Inhalt. Diese Art der Interaktion fördert den Spracherwerb erheblich.

Außerdem empfiehlt Frey, dass Eltern sich als Kommentatoren ihres eigenen Lebens verstehen. Durch handlungsbegleitendes Sprechen können Eltern ihr Kind bei alltäglichen Aktivitäten sprachlich unterstützen. Zum Beispiel, indem sie erklären, was sie gerade tun: „Ich nehme jetzt den Kochlöffel und rühre die Nudeln.“ Solche kleinen Feinheiten helfen dabei, Kitakinder effektiv sprachlich zu fördern.

Am Ende des Tages zeigt sich, dass eine sprachreiche Umgebung durch bedeutsame Interaktionen und gezielte Förderung entsteht. Digitale Medien können einen Teil dieser Umgebung bilden, solange sie in Maßen und bewusst eingesetzt werden. Die Schlüsselfaktoren sind jedoch immer Dialog und aktive Beteiligung der Erwachsenen, die das Kind auf seinem Weg zur sicheren Sprachentwicklung begleiten.

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