In einer idyllischen Gegend zwischen Marburg und Siegen verbirgt sich ein Kleinod der Automobilgeschichte. In Dietzhölztal-Ewersbach, einem Ortsteil im Lahn-Dill-Kreis mit etwa 2800 Einwohnern, hat sich eine außergewöhnliche Attraktion etabliert. In einer historisch präparierten Industriehalle bietet das „Nationale Automuseum – The Loh Collection“ Besuchern einen Blick in die faszinierende Welt des Automobils. Der Unternehmer Friedhelm Loh, Eigentümer dieser beeindruckenden Sammlung, zeigt hier über 150 Fahrzeuge aus mehr als einem Jahrhundert Geschichte.
Auf einer Fläche von 7500 Quadratmetern verteilt auf elf Hallen und Räume, führt das Museum Besucher durch verschiedene Epochen der Automobiltechnik. Neben legendären Oldtimern und Prototypen werden auch ikonische Rennwagen gezeigt. Zu den Highlights zählt unter anderem der Ferrari 288 GTO, der dem französischen Comiczeichner Albert Uderzo gehörte, sowie Michael Schumachers erster Formel-1-Weltmeister-Ferrari. Die Dauerausstellung wird durch spezielle Sonderausstellungen ergänzt, darunter eine aktuelle Präsentation zu Grand-Prix-Rennwagen, die von verschiedenen Formel-1-Legenden gefahren wurden.
Die Leidenschaft für Autos verbindet nicht nur Enthusiasten, sondern auch erfolgreiche Geschäftsleute wie Friedhelm Loh. Dieser hessische Milliardär, dessen Unternehmen einen Jahresumsatz von drei Milliarden Euro erreicht, hat sein Vermögen in einer beeindruckenden Sammlung investiert. Obwohl der genaue Wert seiner Kollektion unbekannt bleibt, schätzen Fachleute diesen auf bis zu 1,5 Milliarden Euro. Diese Sammlung steht damit in der Tradition großer Privatsammlungen, wie etwa derjenigen des Sultans von Brunei, die laut Berichten einen Wert von fünf Milliarden US-Dollar erreicht. Das Naturschutzgebiet um Dietzhölztal-Ewersbach herum wurde somit zum Magnet für Autoliebhaber aus aller Welt.
Die Errichtung eines solchen Museums in einem kleinen Dorf demonstriert die Kraft regionaler Initiative und zeigt, dass Kultur und Innovation nicht notwendigerweise in großen Städten verankert sein müssen. Durch seine Vision bringt Friedhelm Loh internationales Interesse nach Mittelhessen und hebt damit den lokalen Tourismus auf ein neues Niveau. Das Projekt unterstreicht die Bedeutung privater Engagement für kulturelle Vielfalt und öffnet neue Horizonte für die Region.