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Elterliche Bevorzugung: Der Einfluss von Geschlecht und Verhalten auf Familienbeziehungen
2025-02-19

Eine umfassende Studie aus den USA hat erneut die Frage der elterlichen Bevorzugung im Blick. Die Forscher untersuchten, welche Faktoren bei Eltern dazu führen, bestimmte Kinder zu bevorzugen. Dabei spielten das Geschlecht und das Verhalten eine entscheidende Rolle. Diese Untersuchung soll nicht nur Licht auf die Vorlieben der Eltern werfen, sondern auch Wege aufzeigen, wie man in einer Familie gerechter miteinander umgehen kann.

Die Bedeutung von Kooperation und Temperament

In dieser Analyse geht es um die Entdeckung, dass Eltern tendenziell Kinder bevorzugen, die einfacher im Umgang sind und besser kooperieren. Diese Präferenz beruht nicht auf tiefer Liebe, sondern auf dem pädagogischen Komfort. Es wird deutlich, dass die Beziehung zwischen Eltern und Kindern stark von der Art des Verhaltens abhängt. Besonders auffällig ist, dass extrovertierte Kinder weniger favorisiert werden, was die Forscher überraschte.

Forscher haben mehrere Bereiche analysiert, darunter allgemeine Behandlung, Interaktionen, Aufgewendete Ressourcen und Kontrolle. Das Ergebnis zeigt, dass Kinder, die einfacher im Umgang sind, oft mehr positive Aufmerksamkeit erhalten. Psychotherapeutin Larissa Cano betont, dass dies nicht unbedingt bedeutet, dass diese Kinder geliebt werden. Vielmehr ist es einfacher, mit ihnen umzugehen. Sie fordert Eltern auf, sich bewusst zu machen, warum sie bestimmte Kinder einfacher finden. Dies könnte ein Spiegelbild eigener Bedürfnisse oder Erwartungen sein. Es bietet eine Chance, über die eigene Reaktion nachzudenken und mögliche Konflikte zu erkennen.

Geschlecht als Faktor in der elterlichen Bevorzugung

Die Studie enthüllt auch, dass Mädchen häufiger bevorzugt werden. Dies hängt teilweise mit gesellschaftlichen Erwartungen zusammen, die Mädchen als sozial kompetenter betrachten. Cano erklärt, dass dies sowohl durch genetische Prädispositionen als auch durch Rollenmodelle beeinflusst wird. Mütter dienen oft als Vorbild für Mädchen, indem sie fürsorglich und organisatorisch tätig sind. Cano glaubt jedoch, dass Jungen ebenfalls fürsorglich sein könnten, wenn diese Eigenschaft bei ihnen anerkannt würde.

Der Begriff "Lieblingskind" wird von Cano kritisch gesehen, da er irreführend ist. In Paartherapien taucht dieses Thema häufig auf, wenn Partner sich gegenseitig vorwerfen, bestimmte Kinder zu bevorzugen. Cano betont, dass es wichtig ist, solche Gefühle offen anzusprechen und nicht in Handlungen umzusetzen. Sie empfiehlt, den Unterschieden der Kinder gerecht zu werden, indem man jedem Kind individuelle Aufmerksamkeit schenkt. So können auch selbstbestimmte Kinder lernen, sich auf positive Weise mit ihren Eltern zu verbinden. Ziel ist es, alle Kinder in ihrer Eigenart positiv wahrzunehmen und gleichberechtigt zu behandeln.

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