Zwei Wochen vor der Bundestagswahl 2025 trafen sich Olaf Scholz und Friedrich Merz im ersten Fernsehduell. Beide Kanzlerkandidaten präsentierten ihre Positionen zu verschiedenen Themen, wobei die Debatte sowohl hitzige Momente als auch überraschende Übereinstimmungen brachte. Die Reaktionen von Experten und Politikern zeigten, dass die Debatte zwar interessante Momente bot, aber letztlich wenig Neues brachte. Besonders kritisch äußerte sich Sahra Wagenknecht, die das Duell als „Not gegen Elend“ bezeichnete.
In den Nachbesprechungen fielen die Urteile über das Duell unterschiedlich aus. Während einige Zuschauer Scholz als glaubwürdiger und sympathischer empfanden, sahen andere in Merz den Sieger. Doch nicht alle waren zufrieden mit der Qualität der Debatte. Besonders Sahra Wagenknecht kritisierte scharf, dass das Duell kaum Visionen für die Zukunft Deutschlands aufzeigte.
Sahra Wagenknecht, Chefin der Partei Bündnis, warf den beiden Kandidaten vor, dass sie in einer „geeinten Ideenlosigkeit“ steckten. Sie betonte, dass das Land nicht aus der aktuellen Wirtschaftskrise herauskomme und dass Migration unkontrolliert bleibe. Wagenknecht kritisierte außerdem, dass Diplomatie kaum eine Rolle spiele und stattdessen beide Kontrahenten um die Wette Milliarden in die Aufrüstung stecken wollten, was die Kriegsgefahr erhöhe. Ihre Kritik spiegelte die Enttäuschung vieler Wähler wider, die mehr Substanz erwartet hatten.
Die Umfragen nach dem Duell ergaben gemischte Ergebnisse. Scholz kam bei Frauen und jüngeren Befragten besser an, während Merz eher Männer und ältere Wähler überzeugen konnte. Diese Unterschiede spiegelten sich auch in den Bewertungen bezüglich Glaubwürdigkeit und Sympathie wider. Die Analyse zeigt, dass das Duell zwar Einfluss auf die Wählermeinungen hatte, aber keine klaren Favoriten hervorgebracht hat.
Die Talkshows in ARD und ZDF zogen ebenfalls Bilanzen und diskutierten die möglichen Auswirkungen auf die Wahl. Im Studio warfen Experten wie Juli Zeh ein, dass „leise Groko-Töne in der Luft lagen“. Tatsächlich blieben die Diskussionen oft flach und fehlten direkte Konfrontationen. Dies führte dazu, dass viele Zuschauer das Gefühl hatten, dass es zu wenig echter Auseinandersetzung gab. Die Moderatorinnen versuchten, alle wichtigen Themen anzusprechen, was jedoch dazu führte, dass die Diskussionen oft nur oberflächlich verliefen. Diese Dynamik könnte einen langfristigen Einfluss auf die Wählerentscheidungen haben, insbesondere wenn sie nach tieferen Einsichten suchten.