Die Europäische Kommission plant, eine jährliche Prüfungsverpflichtung für Autos einzuführen, die mehr als zehn Jahre alt sind. Während einige Automechaniker diese Maßnahme begrüßen und als notwendig für die Sicherheit auf den Straßen ansehen, kritisieren andere sie als unnötige Belastung für Fahrer mit geringem Einkommen. Der Vorschlag erzeugt unterschiedliche Reaktionen unter Fachleuten in der Stadt Altena.
Martin Stübner unterstützt die Initiative aus Sicherheitsgründen, während Andreas Ebisch und Carl-Heiko Juckel Bedenken äußern, insbesondere hinsichtlich der finanziellen Last für Autofahrer.
Martin Stübner, ein erfahrener Kfz-Meister mit langjähriger Erfahrung in Altena, betont die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen für ältere Fahrzeuge. Er argumentiert, dass viele technische Mängel nicht sofort sichtbar sind und potenziell gefährlich werden können. Seine Werkstatt verzeichnet häufig Probleme bei Fahrwerkskomponenten, die durch minimale Produktionskosten entstanden sein könnten.
Stübner berichtet von schwerwiegenden Schäden auch bei jüngeren Fahrzeugen und betont die zunehmend schlechtere Qualität einiger Herstellerprodukte. Aus seiner Perspektive ist eine jährliche Untersuchung sinnvoll, um Unfälle zu verhindern. Zwar gibt es Kritik bezüglich der Kosten, doch bleibt er dabei, dass Sicherheit über allem stehen sollte. Er hebt außerdem hervor, dass sich Oldtimer-Besitzer normalerweise gut um ihre Fahrzeuge kümmern, was die Diskussion komplex macht.
Nicht alle Fachleute teilen Stübners Ansicht. Andreas Ebisch und Carl-Heiko Juckel äußern ihre Bedenken über die wirtschaftlichen Konsequenzen einer solchen Regelung. Sie argumentieren, dass viele Menschen mit begrenztem Budget auf ältere Fahrzeuge angewiesen sind und die zusätzlichen Kosten kaum tragen könnten.
Ebisch weist darauf hin, dass bereits 60 Prozent der Fahrzeuge beim gegenwärtigen TÜV bemängelt werden, meist jedoch wegen kleinerer Probleme. Er glaubt nicht, dass eine jährliche Inspektion einen signifikanten Sicherheitsgewinn bringen würde. Ähnlich äußert sich Juckel, der betont, dass Verkehrssicherheit vor allem eine Frage der persönlichen Verantwortung sei. Beide Mechaniker sehen Reparaturen und Wartung als nachhaltigere Alternative zur obligatorischen jährlichen Prüfung. Darüber hinaus warnt der ADAC vor einem unverhältnismäßigen Aufwand ohne messbare Verbesserung der Verkehrssicherheit.