Rezepte
“Glühwein: Geheimnisse, Tricks und Preisgestaltung”
2024-12-07
Der Glühwein ist ein unverwechselbares Festgetränk, das uns in den Weihnachtsstimmung versetzt. Doch was genau steckt darin? In diesem Artikel werden wir die falschen Mythen und geheimen Rezepte des Glühweins aufdecken und die großen Profitmöglichkeiten für die Branche erkunden.

Entdecke die Geheimnisse des Glühweins und sein wirtschaftliches Potential

Billigwein als Grundlage

Im Frühjahr kaufen die Glühweinhersteller Rot- oder Weißwein in südeuropäischen Ländern saisonal günstig ein. Spanien ist das wichtigste Land, von wo Fasswein importiert wird. Hier kostet das Wein nur 40 Cent und weniger pro Liter. Mit geringen Kosten und einem einzigen Schritt wird dieser Billigwein "veredelt", indem Kristallzucker, Zimt und Nelken hinzugefügt werden. Die Zutaten kosten zusammen 1,20 Euro pro Liter, so dass der Endpreis für ein Becher Glühwein über 20 Euro beträgt.

Das ist ein erstaunlicher Gewinn für die Hersteller. Sie kaufen das Wein sehr billig und veredeln es mit wenigen Zutaten, um einen hochpreisigen Glühwein zu verkaufen. Dies zeigt die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Glühweinmarktes und wie die Hersteller profitieren von dieser Situation.

Monopol bei Glühwein

Bei einem deutschen Weihnachtsmarkt ist es sehr wahrscheinlich, dass man ein Glühwein trinkt, das aus einer Fabrik in Nürnberg kommt: der Gerstacker Weinkellerei Likörfabrik GmbH. Dieser fränkische Familienbetrieb dominiert den Weltmarkt und hält einen Marktanteil von 80 Prozent. Branchenkenner schätzen den Anteil sogar höher, auf 98 Prozent im deutschen Einzelhandel.

Dieses Monopol hat eine große Auswirkung auf den Preis. Eine Literflasche des bekannten und meistverkauften Nürnberger Christkindles Markt-Glühwein kostet im Supermarkt 4,50 Euro. Auf dem Weihnachtsmarkt erhält man dafür nur einen kleinen Becher voll, der möglicherweise denselben Inhalt enthält. Die Preisgestaltung ist leicht, da der Markt von wenigen Unternehmen dominiert wird.

Guten Glühwein erkennen

Yvonne Heistermann, Präsidentin der Sommelier-Union Deutschland, weiß, wie man guten von schlechtem Glühwein unterscheidet. Ein guter Glühwein soll wirklich nach Wein schmecken und nicht alkoholisch im Geschmack sein. Man soll das Weinaroma durchschmecken, ergänzt durch Aromen von Weihnachtsgewürzen und mit einem Hauch Süße.

Sind Glühweine sehr süß oder überwürzt, sollte man misstrauisch sein. Ein guter Glühwein braucht nicht viele Gewürze. "Deshalb gilt für mich die Faustformel: Je 'weinlicher' ein Glühwein ist, desto besser." Diese Tipps helfen uns, den Unterschied zwischen guten und schlechten Glühweinen zu erkennen und uns besser für die Auswahl eines Glühweins zu entscheiden.

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