In einer jüngsten Befragung von 666 Betrieben aus dem gesamten Kammergebiet zeichnet sich ein gemischtes Bild der aktuellen wirtschaftlichen Situation ab. Während die Mehrheit ihrer augenblicklichen Lage positiv gegenübersteht, sind viele weniger optimistisch bezüglich der nächsten sechs Monate. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den verschiedenen Branchen, deren Entwicklung unterschiedlich ist, sowie auf den Herausforderungen wie steigenden Kosten und einem Rückgang an Nachfrage.
Inmitten eines komplexen wirtschaftlichen Klimas haben sich in der Umfrage überwiegend mittlere Werte ergeben. So bewerten 40 Prozent der Unternehmen ihre gegenwärtige Lage als „gut“, während weitere 42 Prozent sie als „befriedigend“ einschätzen. Allerdings erwarten nur wenige eine Verbesserung in naher Zukunft. Stattdessen prognostizieren die meisten eine stagnierende Entwicklung, während ein beträchtlicher Teil sogar einen Rückgang vermutet. Der Präsident der Handwerkskammer betont dabei das bestehende Fundament, aber auch deutliche Warnsignale. Insbesondere fehlen vielen Unternehmen die notwendige Sicherheit für zukünftige Investitionen.
Regionale Unterschiede zeigen sich ebenfalls: Während das Münsterland leicht gewachsen ist, hat die Emscher-Lippe-Region einen größeren Sprung nach vorn gemacht. Besonders auffällig ist jedoch der Rückgang der Auftragslage, die nun durchschnittlich auf 8,5 Wochen sinkt. Auch die Kapazitätsauslastung hat sich verringert.
Trotz dieser Anspannung konnten zwei Drittel der Betriebe ihren Personalbestand stabil halten. Eine kleine Zahl hat sogar neue Mitarbeiter eingestellt, während andererseits fast ein Viertel Arbeitsplätze abbaut. Die Investitionstätigkeit bleibt zurückhaltend, was auf Unsicherheiten hinweist.
Innerhalb der einzelnen Gewerbezweige gibt es signifikante Unterschiede. Das Nahrungsmittelhandwerk prosperiert, während das Gesundheitshandwerk stabil bleibt. Das Kraftfahrzeuggewerbe zeigt positive Aspekte, aber auch Skepsis hinsichtlich künftiger Trends. Das Bauhauptgewerbe erlebt zwar ein verbessertes Geschäftsklima, muss aber mit einer starken Investitionszurückhaltung umgehen. Andere Branchen wie das Ausbaugewerbe oder personenbezogene Dienstleister weisen negative Erwartungen auf.
Von einem Reporter her gesehen offenbart diese Studie eine wichtige Lektion: Ohne klare politische Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Planbarkeit wird es schwerfallen, das Vertrauen zu stärken und Investitionen anzukurbeln. Es ist dringend nötig, Maßnahmen zu ergreifen, die die Sicherheit erhöhen und so eine stabile Zukunft für das Handwerk garantieren können.