Finanzierung
Leichterer Kurswechsel: Britische Notenbank senkt Zinssätze erneut
2025-05-08

Die britische Zentralbank hat in einer umstrittenen Entscheidung die Zinssätze zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt. Am Donnerstag stimmte der geldpolitische Ausschuss mit knapper Mehrheit für eine Reduktion des Schlüsselsatzes auf 4,25 Prozent. Obwohl die Inflation zuletzt zurückgegangen ist, warnt die Bank vor einem möglichen erneuten Anstieg. BoE-Chef Andrew Bailey betonte dabei die Notwendigkeit eines vorsichtigen und schrittweisen Vorgehens bei weiteren Senkungen.

Geldpolitische Wende in London

Inmitten wirtschaftlicher Unsicherheiten entschied sich die Bank of England (BoE) für einen weniger restriktiven Kurs. Die Abstimmung ergab ein engeres Ergebnis als befürchtet: Fünf von neun Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses sprachen sich für eine Senkung um einen Viertelpunkt aus. Swati Dhingra und Alan Taylor plädierten sogar für eine stärkere Abschwächung um einen halben Punkt, während Huw Pill und Catherine Mann eine Stabilisierung befürworteten. Bailey gab zu, selbst unschlüssig gewesen zu sein, bevor die endgültige Entscheidung getroffen wurde.

Der Hintergrund dieser Maßnahme liegt in den jüngsten Entwicklungen begründet. Im März stagnierten Verbraucherpreise bei einem jährlichen Anstieg von 2,6 Prozent, nachdem sie im Februar noch um 2,8 Prozent gestiegen waren. Diese Entwicklung wird durch sinkende Treibstoffkosten und stabil bleibende Lebensmittelpreise gefördert. Die Zentralbank erwartet nun, dass die Inflation bereits im ersten Quartal des nächsten Jahres den Zielwert von zwei Prozent erreichen könnte – eine Prognosekorrektur nach unten gegenüber dem Vorjahr.

Von besonderer Bedeutung scheint auch das bevorstehende Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten zu sein, das laut US-Präsident Donald Trump verkündet werden soll. Dies könnte weitere Unsicherheiten reduzieren und somit die Grundlage für künftige Zinsentscheidungen bilden.

Diese Entscheidung hat die Finanzmärkte aufmerksam gemacht, da sie darauf hinweist, dass weitere Senkungen im aktuellen Jahr möglich sind.

Aus Sicht der Analysten bleibt es jedoch wichtig, globale Spannungen nicht zu überschätzen, während gleichzeitig behutsam agiert wird.

Die Diskussion innerhalb des Ausschusses offenbart dabei Spaltungen bezüglich der richtigen Strategie, was die Komplexität aktueller wirtschaftlicher Herausforderungen unterstreicht.

Als Ergebnis dieses Prozesses zeigt sich eine klare Neigung zur Vorsicht, gepaart mit Flexibilität.

Von Journalisten her gesehen, verdeutlicht diese Situation die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überprüfung der Geldpolitik und ihrer Auswirkungen auf den globalen Markt. Es wird deutlich, dass jede kleine Änderung potenziell weitreichende Konsequenzen haben kann und dass Transparenz sowie kommunikative Offenheit essenzielle Elemente erfolgreicher Entscheidungsfindung sind. Bailey betont daher, dass die Politik nicht mechanisch verlaufen darf, sondern flexibel auf neue Informationen reagieren muss.

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