Journalismus
Neubau von Autobahnbrücken am Kreuz Hilden: Pilotprojekt in Modulbauweise
2025-02-06

In den Spitzenzeiten überqueren mehr als 200.000 Fahrzeuge täglich die Brücken an der Anschlussstelle Hilden, wo sich die Bundesautobahnen A3 und A46 treffen. Diese Verkehrsadern werden jedoch von Brücken getragen, deren Konstruktion teilweise aus den 1930er Jahren stammt. Trotz umfangreicher Instandsetzungsarbeiten vor zwei Jahrzehnten ist die Restnutzungsdauer der Brücken auf weniger als ein Jahr gesunken. Daher müssen diese komplett erneuert werden. Die Vorbereitungen sind bereits im Gange, einschließlich des Abbaus von Lärmschutzwänden und der Neuausrichtung des Verkehrs. Ein besonderes Merkmal dieses Projekts ist die Verwendung von vorgefertigten Modulen, eine Methode, die erstmals in Nordrhein-Westfalen angewendet wird. Ziel ist es, Bauzeit, Lärm, Stau und CO2-Emissionen zu minimieren.

Die Brücken am Autobahnkreuz Hilden tragen einen immensen Verkehrsaufkommen, das weit über die Kapazität hinausgeht, für die sie ursprünglich konzipiert wurden. Diese Strukturen, teilweise aus dem frühen 20. Jahrhundert, haben trotz umfangreicher Renovierungen vor zwei Jahrzehnten ihre Nutzbarkeit fast vollständig verloren. Die zuständige Autobahn GmbH Rheinland hat daher beschlossen, die Brücken komplett neu zu errichten. Die ersten Vorarbeiten haben bereits begonnen. Dazu gehören Maßnahmen wie der Abbruch der Lärmschutzwände, die Rückbauung der Mittelstreifen und die Einführung einer neuen Verkehrsführung, um den laufenden Verkehr während der Bauarbeiten sicherzustellen. Ein Tempolimit von 80 km/h soll innerhalb der Baustelle gelten, um Unfälle zu vermeiden.

Ein weiteres Highlight dieses Projekts ist die innovative Modulbauweise, die als Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen eingeführt wird. Dies bedeutet, dass die Brücke aus vorgefertigten Betonmodulen errichtet wird, die parallel zu den Bauarbeiten hergestellt und dann präzise zur richtigen Zeit angeliefert werden. Diese Methode ermöglicht es, die Bauzeit erheblich zu verkürzen, da bei konventionellen Bauweisen noch zusätzliche Arbeiten wie das Asphalieren erforderlich wären. Durch die Verwendung von Fertigteilen kann auch der Lärmpegel, die Staugefahr und der CO2-Ausstoß reduziert werden. Manuel Kölker, Sprecher der Autobahn GmbH Rheinland, betonte die Bedeutung dieses Ansatzes, um Umweltbelastungen zu minimieren.

Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten soll die Montage der Brückenteile in wenigen Monaten beginnen. Der gesamte Bau soll innerhalb von zweieinhalb Jahren abgeschlossen sein, mit einem Budget von etwa 18 Millionen Euro. Dieses Pilotprojekt soll als Vorlage für zukünftige Umbau- und Neubaumaßnahmen dienen, um ähnliche Herausforderungen effizienter zu bewältigen. Die neue Brücke wird nicht nur den Verkehr flüssiger machen, sondern auch als Beispiel für nachhaltige und umweltfreundliche Bauweise stehen.

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