Das Auto
Polnischer Hundebesitzer unter Druck: Cane Corsos zwei Stunden hinter Auto her
2025-05-20

In Polen hat ein außergewöhnlicher Fall von vermeintlicher Tierquälerei die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt. Ein Mann aus Schlesien wurde beobachtet, wie er seine beiden Hunde an die Anhänger-Kupplung seines Autos gebunden und diese über eine Landstraße ziehen ließ. Obwohl zahlreiche Autofahrer den Vorfall bemerkten, schritt niemand ein, bis eine Frau schließlich die Behörden alarmierte. Die Tiere wurden nach dem Zwischenfall erschöpft aufgefunden, während der Besitzer behauptete, aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen keine Alternative gewählt zu haben.

Zwischen Kattowitz und Pniowek: Der Schock eines Dorfes

In der kleinen Ortschaft Pniowek, etwa 50 Kilometer von Kattowitz entfernt, ereignete sich dieser ungewöhnliche Vorfall am helllichten Tag. Der betroffene Hundebesitzer, ein Bewohner der Region, nutzte sein Fahrzeug, um seine beiden Cane-Corso-Hunde hinter sich herzuziehen. Die Tiere liefen laut Zeugenaussagen fast zwei Stunden lang mit dem Tempo des Fahrzeugs mit, bevor sie schließlich am Straßenrand zusammenbrachen. Handy-Videos dokumentieren das Ereignis und zeigen den Volvo XC90 im Schritttempo über die Landstraße fahren, wobei die Hunde sichtlich unter Strapazen litten.

Die örtliche Polizei wurde schließlich informiert, nachdem eine Augenzeugin gegen Mittag reagierte. Die Hunde wurden nach dem Vorfall in einem Tierheim versorgt, während der Fall juristisch untersucht wurde. Der Hundebesitzer begründete sein Verhalten mit gesundheitlichen Problemen, was jedoch Fragen aufwarf, warum er nicht einfach die Hunde im Kofferraum transportiert hatte.

Das polnische Nachrichtenportal FAKT berichtete, dass der Mann bereits eine Geldstrafe erhalten hat. Dennoch bleibt die Zukunft der Tiere ungewiss, da weitere Gesundheitsprüfungen erforderlich sind, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden.

Vorerst dürfen die Hunde bei ihrem Besitzer bleiben, was heftige Diskussionen in den sozialen Medien auslöste. Viele fordern strengere Strafen für tierquälerisches Verhalten, während andere argumentieren, dass der Fall komplexer sei als zunächst ersichtlich.

Der Bezirksveterinär ist nun zuständig, um die Situation abzuschließen. Die Polizei bestätigte, dass Tests vorgelegt werden müssen, um den tatsächlichen Zustand der Tiere zu dokumentieren.

Die Debatte um diesen Vorfall zeigt einmal mehr die Notwendigkeit einer klaren Kommunikation zwischen den Beteiligten und der Öffentlichkeit.

Als Journalist betrachte ich diesen Fall als symptomatisch für die Herausforderungen, die wir bei der Behandlung von Haustieren weltweit immer noch sehen. Es gibt einen feinen Balanceakt zwischen Verständnis für individuelle Situationen und dem Schutz von Tieren vor unnötigen Leiden. Dieser Vorfall sollte uns daran erinnern, dass es Zeit für eine stärkere Bildung rund um tierethische Standards ist – sowohl in Polen als auch global.

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