Finanzierung
Russisches Holz in der EU: Wie Putins Wirtschaft die Sanktionen umgeht
2025-04-14

Trotz weitreichender Sanktionen vonseiten des Westens ist es Russland gelungen, weiterhin lukrative Geschäfte mit der Europäischen Union zu tätigen. Besonders im Bereich des Holzhandels finden sich Lücken im Strafmaßnahmen-System, die dem Kreml Milliarden einbringen lassen. Eine Analyse der Umweltorganisation WWF hat erneut aufgezeigt, dass russisches Holz über Drittstaaten nach Europa gelangt und dort auch in deutschen Baumärkten sowie Supermärkten verkauft wird. Diese Praxis untergräbt nicht nur die Sanktionsstrategie, sondern trägt auch zur Finanzierung des Krieges bei.

Die Studie offenbart außerdem, dass sowohl Einwegbesteck als auch andere Holzprodukte möglicherweise aus russischem Birkenholz bestehen. Zudem nutzt Moskau den Handel mit Ländern wie China oder der Türkei, um die Herkunft ihrer Produkte zu verschleiern.

Illegale Holzimporte: Die Spur führt nach Russland

Europäische Unternehmen kaufen unbewusst russisches Holz, das über Drittstaaten eingeführt wird. Dies verdeutlicht eine aktuelle Untersuchung der WWF, die belegt, dass viele Holzprodukte aus russischem Birkenholz stammen. Trotz eines offiziellen Embargos gelingt es dem Kreml, seinen Export weiterhin aufrechtzuerhalten, was erhebliche wirtschaftliche Vorteile für das Land bedeutet.

Laut einer Analyse wurden in 14 von 21 untersuchten Produkten Spuren von russischem Holz gefunden. Dabei handelt es sich nicht nur um Gegenstände wie Küchenutensilien, sondern auch um Materialien, die in Baumärkten und anderen Einzelhandelsunternehmen angeboten werden. Diese Entdeckungen werfen ein schlechtes Licht auf die Effektivität der gegenwärtigen Überwachungsmechanismen innerhalb der EU. Experten argumentieren, dass die Annahme von Altbeständen unwahrscheinlich sei, da die Lagerungskosten enorm hoch sind. Stattdessen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Importe systematisch durchgeführt werden, um die Sanktionsvorschriften zu umgehen.

Drittstaaten als Mittler im globalen Handelsspiel

Russland hat sich strategisch auf Drittstaaten verlegt, um seine Holzexporte fortzusetzen. Länder wie China und die Türkei haben dabei eine zentrale Rolle gespielt, indem sie als Durchgangsländer fungieren. Diese Methode ermöglicht es Moskau, seine Ressourcen indirekt weiterhin auf den europäischen Markt zu bringen.

Die Erkenntnisse zeigen, dass der Handel mit russischem Holz einen beträchtlichen wirtschaftlichen Wert darstellt, der seit Beginn der Sanktionen etwa 1,5 Milliarden Euro erreicht hat. Die Verwendung von Birkensperrholz aus Ländern, in denen Birken selten vorkommen, hebt die Manipulation der Lieferketten hervor. Diese Praktiken gefährden nicht nur die Integrität der Sanktionen, sondern tragen auch zur Kontinuität des Krieges bei. Der WWF fordert daher dringendere Maßnahmen zur Verbesserung der Kontrollen und Transparenz im Holzhandel. Ohne diese Anpassungen besteht die Gefahr, dass illegale Geschäfte weiterhin florieren und somit die Absichten der EU-Sanktionen untergraben.

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