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Schutz vor Online-Erpressung: Eltern und Experten warnen vor gefährlichen Täuschungsversuchen
2025-02-12

Die zunehmende Verbreitung von Sextortion stellt besonders Kinder und Jugendliche vor erhebliche Gefahren im Internet. Diese Form der Erpressung nutzt intime Bilder oder Videos aus, um Opfer unter Druck zu setzen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) haben sich dazu geäußert und Ratschläge für Eltern und junge Menschen formuliert. Die Warnungen betonen die Notwendigkeit, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und sich über mögliche Risiken bewusst zu werden.

Die Täter nutzen häufig soziale Netzwerke, Dating-Apps oder Gaming-Chats, um Kontakt mit potenziellen Opfern aufzunehmen. Sie gewinnen das Vertrauen ihrer Ziele durch vorgegebene Gemeinsamkeiten und Interessen. Nachdem sie das Vertrauen der jungen Nutzer gewonnen haben, lenken sie die Kommunikation oft in weniger sicherer Umgebungen wie Messenger-Dienste um. Dort können sie leichter intime Inhalte anfordern. Besonders beunruhigend ist, dass viele Täter aus dem direkten sozialen Umfeld der Opfer stammen, etwa aus der Schule.

Sobald die Täter intime Material erhalten haben, drohen sie damit, es zu veröffentlichen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Dies kann sowohl Geldzahlungen als auch weitere Aufnahmen umfassen. Unabhängig davon, ob die Täter bekannt oder fremd sind, bleibt das Muster der Erpressung gleich.

Um diese Gefahren abzuwehren, sollten Eltern aktiv werden und ihre Kinder über die Bedrohungen informieren. Karin Wilhelm vom BSI empfiehlt ein grundlegendes Misstrauen gegenüber unbekannten Personen im Internet und bietet praktische Tipps an. Dazu gehören die Überprüfung von Freundschaftsanfragen, gemeinsame Diskussionen über sinnvolle Account- und Privatsphäreneinstellungen sowie das Bewusstsein dafür, dass Identitäten online leicht verfälscht werden können. Es wird auch dringend angeraten, jede verdächtige Aktivität sofort zu melden und keine Forderungen der Täter zu erfüllen.

Martina Plackmann von ProPK betont die Wichtigkeit, bei Verdacht auf Erpressung sofort die Polizei einzuschalten. Dies hilft, weitere Fälle zu verhindern und die Löschung belastender Inhalte zu fordern. Der Rat lautet, den Kontakt zu den Tätern sofort abzubrechen und stattdessen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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