Finanzierung
Steigende Sorge in Deutschland über die Auswirkungen der US-Präsidentschaft
2025-04-22

Mehrheitlich sehen deutsche Unternehmen eine wachsende Bedrohung für ihre Wirtschaftstätigkeit aufgrund der Maßnahmen von Donald Trumps Administration. Besonders betroffen sind Branchen mit starkem Exportanteil in die USA, aber auch Firmen ohne direkte Handelskontakte zur Region befürchten erhebliche Beeinträchtigungen. Die Studie des ZEW zeigt einen Anstieg der pessimistischen Einschätzungen seit Dezember.

Die Befürchtungen um den Erfolg einzelner Unternehmen und ganzer Branchen nehmen zu, während nur eine kleine Minderheit positive Effekte vermutet. Dennoch sehen einige Unternehmer weiterhin Chancen in Investitionen in den amerikanischen Markt trotz der protektionistischen Tendenzen.

Wachsende Unsicherheit unter deutschen Unternehmen

Die jüngsten Untersuchungsergebnisse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung offenbaren eine deutliche Erhöhung an Befürchtungen innerhalb der deutschen Wirtschaft bezüglich der amerikanischen Politik. Vor allem Unternehmen im Bereich Verarbeitendes Gewerbe und Informationswirtschaft zeigen besorgniserregende Prognosen für die Zukunft. Mehr als 80 Prozent erwarten negative Konsequenzen, ein Anteil, der sich seit dem letzten Quartal erheblich verschärft hat.

Der Bericht verdeutlicht außerdem, dass die neue amerikanische Regierung bei einem Viertel der befragten Firmen sogar „sehr negative“ Folgen befürchten lässt. Währenddessen bleiben weniger als zehn Prozent optimistisch hinsichtlich möglicher Vorteile aus dieser Entwicklung. Besonders auffällig ist hierbei die Differenzierung zwischen Branchen: In der Informationswirtschaft rechnen 40 Prozent mit negativen Einflüssen auf ihr eigenes Geschäft, während dies in der Industrie noch höher liegt – dort befürchten fast die Hälfte der Unternehmen solche Entwicklungen. Auch die Branche insgesamt wird von zwei Dritteln der Befragten als gefährdet angesehen.

Perspektiven und Strategien für den amerikanischen Markt

Trotz der steigenden Unsicherheit bleibt nicht allen Unternehmen die Hoffnung fern, dass der amerikanische Markt weiterhin attraktiv bleibt. Peter Leibinger, Präsident einer führenden Industrieorganisation, betont die Notwendigkeit fortlaufender Investitionen in die Vereinigten Staaten. Er argumentiert mit der Stabilität des Rechtsstaates sowie dem bestehenden Potenzial des amerikanischen Marktes, das nach wie vor ungebrochen sei.

Leibingers Perspektive hebt hervor, dass Amerika trotz aller politischen Turbulenzen immer noch als sicherer Standort gegenüber anderen Regionen wie China gilt. Seine persönlichen Erfahrungen unterstreichen diese Ansicht, da er selbst Jahre im Land gelebt hat und dabei einen starken Eindruck von amerikanischer Innovationskraft und Offenheit gewonnen hat. Selbst wenn momentan Unsicherheiten aufkommen, so seien diese eher vorübergehend. Stattdessen sollte man darauf vertrauen, dass die Grundfesten des amerikanischen Systems auch künftig Bestand haben werden, unabhängig von kurzfristigen politischen Schwankungen.

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