Die amerikanische Regierung unter Donald Trump hat Pläne zur Stärkung der Wirtschaft durch Entbürokratisierung vorgestellt. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts ist die Abschaffung der Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB). Diese Entscheidung löst weltweit Bedenken aus, insbesondere bei internationalen Partnern wie Deutschland. Die deutsche Aufsichtsbehörde APAS äußert in einem offenen Brief ihre Skepsis gegenüber den geplanten Maßnahmen und betont die Notwendigkeit eines unabhängigen Prüfungssystems. Zudem zeigt sich die internationale Gemeinschaft besorgt über mögliche Auswirkungen auf die Qualität der Überwachung im globalen Finanzbereich.
Der republikanische US-Präsident setzt auf eine Reform des Bankensystems, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Im Rahmen dieser Initiative soll die Aufsichtsorganisation PCAOB beseitigt werden. Dieser Schritt zielt darauf ab, Bürokratie zu reduzieren und so die Effizienz der amerikanischen Wirtschaft zu steigern. Allerdings wecken diese Pläne Sorgen bei ausländischen Behörden, darunter auch der deutschen Prüferaufsichtsstelle APAS. In einem Dokument an die zuständige amerikanische Institution kritisiert die deutsche Seite die Intentionen hinter dem Gesetzgebungsprojekt „Wohlstand schaffen durch Deregulierung“.
Die Abschaffung der PCAOB würde nach Angaben der deutschen Experten negative Konsequenzen für die Qualität von Prüfungen haben. Der Chef der APAS, Naif-Raffael Kanwan, sowie seine Kollegin Julia Rendschmidt äußern Bedenken bezüglich der Unabhängigkeit und Sicherheit vertraulicher Informationen. Sie befürchten, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern neu bewertet werden muss, falls die Organisation wirklich geschlossen wird.
In der Vergangenheit wurde die PCAOB als Reaktion auf den Enron-Skandal gegründet, um solche Vorfälle zukünftig zu verhindern. Diese gemeinnützige Organisation kontrolliert die Prüfungsprozesse börsennotierter Unternehmen sowohl in den USA als auch international. Ihre Verantwortung erstreckt sich nicht nur auf die Erstellung von Standards, sondern auch auf Durchsetzung und Inspektionen. Aktuell befindet sich der Gesetzesvorschlag zur Abschaffung der PCAOB in der Prüfphase für das Steuer- und Ausgabenrecht.
Aufsichtspersonen und Fachleute warnen vor potenziellen Risiken einer solchen Reform. Die Vorsitzende der PCAOB, Williams, betont, dass die Abschaffung der Agentur weitreichende Auswirkungen haben könnte, sowohl in den USA als auch weltweit. Sie prophezeit längere Verfahren und komplizierte Neuaushandlungen bilateraler Abkommen mit verschiedenen Gerichtsbarkeiten. Darüber hinaus äußern Vertreter der großen Prüfungsgesellschaften ihre Sorge über die Zukunft der Prüfungsqualität ohne die unabhängige Kontrolle der PCAOB.
Die amerikanische Administration verfolgt mit ihrer Strategie das Ziel, die Wirtschaft durch Reduzierung von Bürokratie zu entlasten. Besonders der Bankensektor profitiert von diesen Maßnahmen, da bisherige Kontrollmechanismen lockergemacht werden. Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Reformen langfristig zum Wohle aller Beteiligten führen werden oder eher zu einem Rückgang an Transparenz und Sicherheit im Finanzsektor resultieren.