Beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel hat der neu ernannte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth klare Signale gesendet. Er rief die europäischen Partner dazu auf, den Großteil der militärischen Unterstützung für die Ukraine zu übernehmen und betonte, dass eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nach dem Krieg nicht realistisch sei. Zudem schloss er aus, dass amerikanische Truppen in das Land entsandt werden. Hegseth unterstrich, dass ein dauerhafter Frieden durch solide Sicherheitsgarantien sichergestellt werden muss, jedoch ohne die Involvierung von NATO-Truppen.
Hegseth trat erstmals seit seinem Amtsantritt vor Vertreter der Ukraine-Kontaktgruppe und legte deutlich dar, welche Positionen sein Land im Konflikt einnimmt. Der Verteidigungsminister sprach sich gegen eine Rückkehr zu den Grenzen der Ukraine vor 2014 aus und warnte vor unrealistischen Erwartungen hinsichtlich einer möglichen NATO-Mitgliedschaft. Stattdessen drängte er Europa, mehr finanzielle und militärische Verantwortung zu übernehmen, um sicherzustellen, dass der Friedensprozess stabil bleibt. Diese Äußerungen spiegeln eine Verschiebung der US-Politik wider, die bisher eine stärkere Unterstützung für die Ukraine signalisiert hatte.
Die Aussagen des Pentagon-Chefs haben bei vielen europäischen Unterstützern der Ukraine Bedenken geweckt. Sie befürchten, dass die USA ihre Unterstützung reduzieren könnten und Russland als Sieger aus dem Konflikt hervorgehen könnte. Hegseth betonte jedoch, dass dies auch eine Investition in die eigene Zukunft der NATO-Mitglieder ist. Er forderte die Europäer auf, mehr in ihre Verteidigung zu investieren und ehrlich mit ihren Bürgern über militärische Notwendigkeiten zu sprechen. Zudem kündigte er an, dass die US-Sicherheitspolitik sich zukünftig stärker auf den indo-pazifischen Raum konzentrieren werde.
Die Worte des US-Verteidigungsministers haben einen deutlichen Eindruck hinterlassen. Die Bündnispartner sind sich darüber im Klaren, dass sie nun selbst eine größere Rolle bei der Unterstützung der Ukraine übernehmen müssen. Hegseth hat damit den Ton für zukünftige Diskussionen gesetzt und die anderen NATO-Staaten herausgefordert, optimistisch zu bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie diese Änderungen in der US-Politik langfristig die Beziehungen zwischen den westlichen Verbündeten und der Ukraine beeinflussen werden.