Finanzierung
USA verhängt neue Zölle: Diese deutschen Branchen sind betroffen
2025-04-03

In einer umstrittenen Entscheidung hat der amerikanische Staatspräsident neuere Steuervorschriften für den internationalen Handel verkündet. In einer Ansprache nach dem Börsenschluss in Washington DC kündigte er an, dass zukünftig höhere Einfuhrzölle für Produkte aus Europa gelten sollen. Während dies für die amerikanische Wirtschaft als "Befreiungstag" bezeichnet wird, sehen europäische Unternehmen vor allem in Deutschland erhebliche Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeiten. Besonders betroffen sind der Automobilbau, die Pharmabranche sowie der Halbleitersektor.

Die amerikanischen Importeure werden ab sofort höhere Kosten für deutsche Produkte tragen müssen. So beträgt der neue Zollsatz für Fahrzeuge aus Europa 20 Prozent, während sogar 25 Prozent für Autos aus aller Welt fällig werden. Diese Maßnahmen haben weitreichende Konsequenzen für den deutschen Export und den Preisniveau von Produkten. Die Automobilindustrie erleidet einen schweren Schlag, da zusätzliche Strafzölle von 25 Prozent auf bestehende Einfuhrzölle auferlegt wurden.

Herausragend ist der Fall der Luxusautobauer, insbesondere Porsche, welches bislang keine eigenen Produktionsstätten in den USA betreibt. Dieser Umstand führt dazu, dass die Fahrzeuge des Unternehmens deutlich teurer werden und somit weniger Käufer interessieren könnten. Experten prognostizieren Preisanstiege zwischen 5.000 und 10.000 US-Dollar pro Fahrzeug, wobei im Premiumsegment noch höher liegende Zuwächse zu erwarten sind.

Auch die Pharmabranche muss sich auf erhebliche Veränderungen einstellen. Obwohl Donald Trump selbst Medikamente konsumiert, lässt er keine Gnade walten und hebt auch hier die Zölle stark an. Dies trifft besonders hart die deutschen Pharmakonzerne, deren Hauptabsatzmarkt die USA darstellen. Rund ein Viertel der gesamten Exporte geht in dieses Land, was einem Wert von 26,3 Milliarden Euro entspricht. Patienten in den USA bezahlen bereits heute dreimal so viel für verschreibungspflichtige Medikamente wie im Durchschnitt anderer Industrieländer.

Der Halbleitersektor bleibt ebenfalls nicht verschont. Obwohl Deutschland global gesehen nicht unter den Top-Produzenten anzutreffen ist, besitzt es doch bedeutende Unternehmen wie Infineon Technologies oder Robert Bosch. Diese Firmen exportierten im vergangenen Jahr Bauelemente im Wert von 680 Millionen Euro in die USA, was vier Prozent ihres Gesamtexports ausmacht. Dennoch bleibt die Situation überschaubar, da viele Chips in anderen Produkten integriert werden, welche schließlich in die Vereinigten Staaten gelangen.

Die neuen Vorschriften stellen einen bedeutsamen Einschnitt in der Handelspolitik dar. Vertreter verschiedener Branchen warnen vor negativen Folgen für das weltweite Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Besonders kritisch äußert sich Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR – Center Automotive Research, der befürchtet, dass langfristig Produktionen nach Amerika verlagert werden könnten, was erhebliche Arbeitsplatzverluste in Deutschland zur Folge hätte. Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mahnt Ruhe und appelliert an alle Beteiligten, eine Eskalation zu vermeiden.

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