In Thüringen steht ein ganztägiger Warnstreik an den kommunalen Kitas bevor, der viele Familien am Freitag mit Betreuungssorgen konfrontiert. Die Bildungsgewerkschaft GEW ruft zu diesem Schritt auf, um die Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen und Erzieher zu verbessern. Ob Notbetreuung organisiert werden kann, bleibt ungewiss. Die betroffenen Einrichtungen sind hauptsächlich kommunal verwaltet, während private oder kirchliche Träger nicht beteiligt sind. Die Eltern müssen sich daher frühzeitig über die Situation informieren und gegebenenfalls alternative Lösungen suchen.
Die Aktion findet im Kontext laufender Tarifverhandlungen statt, bei denen die Gewerkschaft höhere Löhne und bessere Bedingungen fordert. Diese Forderungen treffen auf Widerstand seitens der Arbeitgeber, die sie als nicht finanzierbar ablehnen. Die Eltern setzen Hoffnung auf Solidarität und flexibles Handeln beider Parteien, um kurzfristige Lösungen zu finden. Die Landeselternsprecherin Juliane Worgt betont, dass es bisher oft möglich war, zumindest teilweise Betreuung sicherzustellen. Sie appelliert jedoch auch an die Eltern, selbstständig Lösungen zu suchen, falls dies nicht gelingt.
In vielen Fällen bleibt es den Eltern überlassen, die Betreuung ihrer Kinder selbst zu organisieren, wenn die Kita geschlossen ist. Der Gewerkschaftssprecher erklärt, dass es kein Anrecht auf Heimaufenthalt von der Arbeit gibt. Stattdessen sollten Eltern versuchen, mit ihren Arbeitgebern eine gemeinsame Lösung zu finden. Dies könnte durch flexible Arbeitszeiten oder andere Vereinbarungen geschehen. Die Gewerkschaft betont, dass langfristig eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen auch die Qualität der Betreuung erhöhen wird.
Die aktuelle Aktion steht in einem breiteren Zusammenhang von Warnstreiks im öffentlichen Dienst, insbesondere im Gesundheitswesen. Während bundesweit Verdi zu Streiks in Kliniken und Pflegeheimen aufgerufen hat, bleiben in Thüringen lediglich bestimmte Krankenhäuser betroffen. Die Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau haben eine Notdienst-Vereinbarung getroffen, um sicherzustellen, dass notwendige medizinische Versorgung gewährleistet bleibt.
Diese Maßnahmen sollen letztendlich dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst zu verbessern. Sowohl die Gewerkschaft als auch die Eltern sehen hier ein dringliches Bedürfnis für Verbesserungen, um langfristig eine bessere Betreuung und Unterstützung für alle Beteiligten zu ermöglichen. Die Hoffnung besteht darauf, dass die aktuellen Verhandlungen zu einem positiven Abschluss führen und künftige Aktionen vermieden werden können.