In der Stadt Hamburg hat die neue geopolitische Lage, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, auch die Wirtschaft erfasst. Am Dienstag organisierte die Handelskammer ein Forum mit dem Thema "Sicherheit und Resilienz". Mehr als 200 Teilnehmer aus unterschiedlichen Branchen sowie Vertreter der Bundeswehr und Verwaltungssektoren diskutierten über mögliche Herausforderungen bei einem zukünftigen Ernstfall. Der Fokus lag dabei auf einer realistischen Einschätzung von Risiken sowie auf Vorbereitungsmassnahmen für Unternehmen jeglicher Größe.
In einer Zeit wachsender Unsicherheit versammelte sich die Hamburger Wirtschaft in einem überfüllten Saal, um sich mit den Konsequenzen eines möglichen Katastrophenfalls auseinanderzusetzen. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, betonte die Notwendigkeit, sowohl große als auch mittlere Unternehmen auf potenzielle Störungen wie Stromausfälle oder Cyberangriffe vorzubereiten. Diese Maßnahmen dienen nicht der Angstmacherei, sondern sollen unternehmerische Verantwortung stärken.
Ein Vertreter der Bundeswehr verdeutlichte die aktuelle Situation als Spannungsfeld zwischen Frieden und Krieg. Er nannte konkrete Beispiele wie Drohnenüberflüge im Hamburger Hafen und zunehmende Angriffe im Cyberraum. Diese Entwicklungen illustrieren, dass Deutschland sich in einem komplexen geopolitischen Umfeld befindet, das sowohl digitale als auch physische Bedrohungen birgt.
Falls ein NATO-Bündnisfall ausgerufen würde, könnte Hamburg eine wichtige Rolle als Logistikzentrum spielen. Dies impliziert eine erhöhte strategische Bedeutung des Hafens für militärischen Nachschub. Die Diskussionen spiegelten daher die Sorge wider, dass private Unternehmen sich auf solche Ereignisse vorbereiten müssen. Heyne äußerte, dass diese Themen noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen seien.
Die Veranstaltung zeigt somit einen klaren Trend: Die Wirtschaft muss sich bewusst machen, dass traditionelle Sicherheitskonzepte nicht mehr ausreichen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden und Unternehmen ist notwendig, um sowohl digitale als auch physische Gefahren effektiv zu bekämpfen.