In einer drastischen Maßnahme hat die Europäische Union eine 99-seitige Liste mit geplanten Zollmaßnahmen gegen die Vereinigten Staaten veröffentlicht. Diese Reaktion erfolgt nach der Ankündigung von Donald Trump, neue Zölle auf europäische Automobilimporte einzuführen. Die EU ziele dabei gezielt auf amerikanische Wirtschaftssektoren in republikanisch geprägten Bundesstaaten ab, um politischen Druck auf die US-Regierung auszuüben. Neben landwirtschaftlichen Maschinen stehen auch Tech-Giganten wie Apple und Tesla auf der Zielliste der potenziellen Sanktionen.
Die Spannungen zwischen den USA und Europa haben sich weiter verschärft, seit Präsident Trump den 2. April als "Liberation Day" für die amerikanische Wirtschaft deklariert hat. An diesem Tag sollen die neuen Zölle auf europäische Fahrzeuge in Kraft treten. Diese Maßnahmen dienen laut Trump dazu, die Abhängigkeit von ausländischen Produkten zu reduzieren. Die EU interpretiert dies jedoch als direkten Handelsangriff. Um dieser Politik entgegenzuwirken, hat Brüssel eine detaillierte Strategie entwickelt, die spezifische amerikanische Branchen treffen soll.
Insbesondere republikanische Bastionen wie Iowa und Nebraska könnten durch Zölle auf ihre landwirtschaftlichen Produkte schwer betroffen sein. Auch die Technologiebranche Kaliforniens steht unter dem Verdacht, Ziel der EU-Maßnahmen zu werden. Experten sehen hierbei nicht nur wirtschaftliche Motive, sondern auch einen politischen Aspekt, da enge Verbündete Trumps wie Elon Musk möglicherweise besonders hart getroffen würden.
Weiterhin wird überlegt, eine Digitalsteuer gegen amerikanische Tech-Konzerne einzuführen. Diese könnte Unternehmen wie Google, Meta und Apple betreffen und sowohl wirtschaftlich als auch politisch wirken. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Musk-Unternehmen wie Tesla und SpaceX, die stark von internationalen Märkten abhängig sind.
Außerdem gibt es Gerüchte über strengere Auflagen für autonomes Fahren und KI-gestützte Dienste, was erneut Tesla ins Visier rücken lassen würde. Die Verkaufszahlen des Unternehmens in Europa sind im ersten Quartal bereits deutlich zurückgegangen, was teilweise auf das umstrittene Image von CEO Elon Musk zurückgeführt wird.
Internationale Akteure wie Japan und Kanada zeigen ebenfalls Bedenken gegenüber der US-Handelspolitik und erwägen eigene Vergeltungsmaßnahmen. Eine koordinierte Vorgehensweise könnte den Druck auf die USA verstärken und deren Position im globalen Handel infrage stellen.
Trotz der harten Gegenmaßnahmen bleibt die EU offen für diplomatische Lösungen und betont ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der US-Regierung. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es gelingt, eine Eskalation des Handelskonflikts zu verhindern oder ob ein offener Handelskrieg unvermeidbar ist.