Eine innovative Dienstleistung hat Berlin mit einem speziellen Fahrkonzept erobert. Unternehmerin Nadin Güner hat einen Fahrdienst ins Leben gerufen, der sich besonders auf weibliche Bedürfnisse konzentriert. Inspiriert von persönlichen Erfahrungen gründete die Berlinerin den Fahrdienst G-Cars, bei dem Frauen durch Frauen chauffiert werden. Der Gedanke hierbei ist einfach: Jede Frau sollte wissen, wer sie befördert, insbesondere in nachtschlafenden Stunden. Als Mutter zweier Töchter wollte Güner eine Lösung schaffen, die sowohl Sicherheit als auch Selbstbestimmung bietet. Seit April bringt dieser neuartige Fahrdienst zwei Fahrzeuge auf die Straßen Berlins, mit dem Ziel, bis zum Sommer acht Fahrzeuge im Einsatz zu haben.
Die Besonderheit dieses Unternehmens liegt nicht nur in der Exklusivität weiblicher Fahrer, sondern auch in deren umfassender Ausbildung. Die 30 ausgebildeten Fahrerinnen, überwiegend über 40 Jahre alt, haben Schulungen in Bereichen wie Kommunikation, Konfliktlösung und Selbstverteidigung absolviert. Viele von ihnen haben sich aus Leidenschaft für das Projekt beworben, obwohl einige zunächst Bedenken gegenüber männlichen Passagieren hegten. Für viele stellt dies eine zusätzliche Einkommensquelle dar, während sie gleichzeitig einer beruflichen Neuerfindung folgen. Dieses Modell hebt sich auch rechtlich von anderen Anbietern ab, da es als Mietwagenunternehmen gilt und somit selbst bestimmen kann, wer als Fahrgast aufgenommen wird.
Innovationsfreundlichkeit trifft auf bürokratische Herausforderungen. Während Güner ihr Unternehmen etablierte, stieß sie auf unerwartete Hindernisse. Die lange Wartezeit auf notwendige Genehmigungen sowie unnötige Anforderungen erschwerten den Start. So musste sie beispielsweise Beweise dafür antreten, dass genügend Büroausrüstung vorhanden sei, obwohl ihre Mitarbeiterinnen nie physisch dort anwesend sein würden. Trotz solcher Widrigkeiten bleibt ihre Motivation ungebrochen. Sie betont, dass Bürokratie oft junge Unternehmen behindert, die eigentlich wertvolle Ideen realisieren möchten. Es ist ein Aufruf an Behörden, kreative Gründer besser zu unterstützen, damit weniger Visionen am administrativen Hindernisrennen scheitern.
Mit ihrem innovativen Ansatz zeigt Güner, dass Geschlechtergerechtigkeit auch im Transportsektor möglich ist. Indem sie Frauen die Möglichkeit gibt, ihre eigene Sicherheit zu bestimmen, setzt sie Maßstäbe für zukünftige Unternehmungen. Ihr Engagement unterstreicht die Bedeutung von Selbstbestimmung und Sicherheit in unserer Gesellschaft. Diese Initiative inspiriert dazu, mehr auf die Bedürfnisse verschiedener Gruppen einzugehen und so eine gerechtere Welt zu gestalten.