In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Verkehrstoten in Bayern kontinuierlich verringert. Dennoch bleibt das Thema Geschwindigkeit ein kritisches Problem, da die Zahl der Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit wieder gestiegen ist. Das Ziel des bayerischen Programms für Verkehrssicherheit ist es, bis 2030 die Zahl der Getöteten und schwer Verletzten auf den Straßen drastisch zu senken. Die Aktionen zur Kontrolle von Überschreitungen der Tempolimits sind dabei nicht nur als Einnahmequelle gedacht, sondern dienen der Sensibilisierung für verantwortungsvolles Fahren. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr über 8.600 Fälle von Übertretungen erfasst.
Das bayerische Verkehrssicherheitsprogramm "Bayern mobil – sicher ans Ziel" setzt sich zum Ziel, die Zahl der tödlichen Unfälle sowie schwerer Verletzungen auf den Straßen des Bundeslandes bis zum Jahr 2030 möglichst weit zu reduzieren. Der Rückgang der Gesamtzahl der Verkehrstoten seit dem Jahr 2000 um zwei Drittel zeigt bereits erste positive Effekte dieser Bemühungen. Trotzdem bleibt das Phänomen überhöhter Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor bei tödlichen Unfällen.
Die Initiative konzentriert sich auf die Erhöhung der Bewusstseinbildung hinsichtlich verantwortungsbewussten Fahrverhaltens. Durch regelmäßige Maßnahmen wie den sogenannten "Blitzermarathon" werden die Bürger daran erinnert, dass schnelles Fahren erhebliche Folgen haben kann. Sandro Kirchner, Innenstaatssekretär von Bayern, betont dabei, dass diese Aktionen weniger der Einnahmegenese als vielmehr der Sicherheitssteigerung dienen sollen. Es geht darum, Leben zu schützen und eine nachhaltige Kultur des verantwortungsvollen Fahrens zu fördern.
Die Bilanz der Geschwindigkeitskontrollen im vergangenen Jahr zeigt sowohl Fortschritte als auch weiterhin bestehende Herausforderungen. Während insgesamt mehr als 8.600 Fälle von Überschreitungen erfasst wurden, blieb die Zahl der tödlichen Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit im Vergleich zu früheren Jahren hoch. Diese Statistiken verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Stärkung der Verkehrssicherheit.
Ein besonders dramatischer Fall ereignete sich im schwäbischen Landkreis Oberallgäu, wo ein Fahrzeug auf der Autobahn A7 mit einer Geschwindigkeit von 166 km/h statt der zulässigen 80 km/h gemessen wurde. Dies führte zu einem dreimonatigen Fahrverbot sowie Bußgeld und Punkten in Flensburg. Solche Beispiele unterstreichen die Dringlichkeit der vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geförderten Initiativen. Diese seien unerlässlich, um die Bedeutung der Tempolimits wieder bewusst zu machen und somit vor den Gefahren durch zu schnelles Fahren zu warnen. Die kontinuierliche Überwachung und Aufklärung bleiben daher essenzielle Bausteine im Kampf gegen rücksichtsloses Fahrverhalten.