In den letzten Wochen hat sich die humanitäre Lage im Gazastreifen dramatisch verschlechtert. Wegen der israelischen Grenzblockade können weder Lebensmittel noch medizinische Versorgung in das Gebiet gelangen, was zu einer akuten Nahrungsmittelkrise führt. Tausende Flüchtlinge, darunter viele Familien, haben keinerlei Einkommen oder Zugang zu Grundnahrungsmitteln mehr. Der Preis für Grundnahrungsmittel ist explosionsartig gestiegen, während gleichzeitig internationale Hilfsorganisationen ihre Vorräte aufgebraucht haben.
Die Situation wird weiter kompliziert durch die fortgesetzten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hamas. Während Israel beharrlich seine Position verteidigt, dass die Blockade notwendig sei, um Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern, beschuldigt diese Israel, absichtlich Hunger als Waffe einzusetzen. Internationale Organisationen warnen vor einer drohenden humanitären Katastrophe, wenn nicht schnellstmöglich neue Hilfslieferungen eingetroffen sind.
Die Bevölkerung des Gazastreifens steht vor einem katastrophalen Mangel an Grundnahrungsmitteln. Seit Monaten bleibt es bei extrem hohen Preisen für Lebensmittel, während gleichzeitig die meisten Bewohner keine Möglichkeit mehr haben, diese zu bezahlen. Diejenigen, die einst von ihren Jobs lebten, sind nun mittellos und abhängig von spärlichen Hilfen. Einzelne Händler versuchen zwar weiterhin, mit begrenzten Beständen am Markt zu handeln, aber selbst diese werden knapper.
Der Preisanstieg macht es fast unmöglich, grundlegende Nahrungsmittel wie Tomaten oder Gurken zu kaufen. Was früher nur einen Bruchteil eines Tageslohnes kostete, ist heute für viele unerschwinglich geworden. Hassan Al Farqawi, ein ehemaliger Mechaniker, der seit über einem Jahr flüchtig ist, drückt sein Elend aus: "Wie soll ich meine Familie ernähren? Wir brauchen eine Lösung, bevor es zu spät ist." Diese Aussage spiegelt die Verzweiflung vieler wider, die in dieser preisgepeinigten Region leben. Ohne Einkommen oder Unterstützung kann niemand mehr überleben.
Internationale Organisationen wie UNRWA und das Welternährungsprogramm stehen vor dem Nichts. Ihre Vorräte sind nahezu erschöpft, und ohne die Genehmigung Israels, Hilfsgüter einzuführen, müssen bald auch die letzten Suppenküchen schließen. Diese Küchen waren bislang die letzte Rettungsleine für Hunderttausende Menschen, die täglich darauf angewiesen waren, zumindest eine Mahlzeit zu erhalten. Abu Al Qasim, der eine der letzten Suppenküchen betreibt, befürchtet, dass er binnen weniger Tage vollständig aufgeben muss.
Trotz riesiger Mengen an Lebensmitteln, die auf ägyptischer Seite bereitstehen, bleibt Israel dabei, die Grenzen geschlossen zu halten. Die Begründung lautet, dass die Hamas bereits in der Vergangenheit Hilfslieferungen für sich selbst abgezweigt habe. Diese Politik bringt jedoch die gesamte Zivilbevölkerung ins Wanken. Stéphane Dujarric, Sprecher des UN-Generalsekretärs, warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen, falls die Situation nicht bald entschärft wird. Neben Lebensmitteln fehlt es auch an Medikamenten, Treibstoff und Kochgas, was weitere Aspekte des täglichen Überlebens gefährdet. Die internationale Gemeinschaft fordert daher nachdrücklich eine Lösung, bevor es zu einer größeren humanitären Krise kommt.