Finanzierung
Streit um Feiertagsreform: Wirtschaft vs. Volksmeinung
2025-03-26

Die Diskussion über die Abschaffung eines Feiertags zur Förderung des Wirtschaftswachstums hat in Deutschland erhebliche Wellen geschlagen. Experten prognostizieren einen signifikanten Anstieg des BIP durch den Verlust eines Feiertags, während Umfragen eine klare Ablehnung dieser Maßnahme durch die Bevölkerung zeigen. Besonders interessant ist dabei der unterschiedliche Standpunkt verschiedener Altersgruppen und Berufsstatus.

Zusätzlich offenbart eine weitere Studie das Bestreben vieler Deutscher nach einer Angleichung der Feiertagsregelungen zwischen den Bundesländern, wobei sich Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Art der Angleichung manifestieren. Die Expertengemeinde teilt sich ebenfalls uneins, insbesondere wenn es um langfristige Auswirkungen auf Produktivität und Demografie geht.

Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Feiertagsreform

Obwohl Wirtschaftsexperten argumentieren, dass weniger Feiertage zu einem höheren Wirtschaftswachstum führen könnten, zeigt eine Umfrage eindeutig, dass die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist. Besonders Berufstätige und Selbstständige lehnen den Vorschlag ab, während Rentner eher für eine Reduktion sind. Politische Präferenzen spielen hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle.

In einer Forsa-Umfrage äußerten 65 Prozent der Befragten ihre Ablehnung gegenüber dem Vorschlag, Feiertage zu streichen. Lediglich 32 Prozent befürworteten diese Maßnahme. Interessanterweise variiert die Zustimmung stark mit dem Alter und dem beruflichen Status. Während 70 Prozent der Berufstätigen gegen eine Reduzierung der Feiertage sind, sprechen sich 52 Prozent der Rentner dafür aus. Auch politisch gibt es deutliche Unterschiede: Während CDU/CSU-Wähler größtenteils zugunsten der Reform stehen, ablehnen sie Anhänger anderer Parteien wie die Linke oder die Grünen überwiegend.

Wirtschaftliche Perspektiven und Kritik an der Reformidee

Ökonomen argumentieren, dass die Abschaffung eines Feiertags positive Effekte auf das Bruttoinlandsprodukt haben könnte. Doch diese Ansicht trifft nicht nur auf Widerstand bei der Bevölkerung, sondern auch unter Fachleuten, die warnen, dass weniger Freizeit möglicherweise die Produktivität beeinträchtigen könnte.

Der Experte Christoph Schröder vom Institut der deutschen Wirtschaft betont die Notwendigkeit, mehr statt weniger zu arbeiten, insbesondere im Hinblick auf demografische Herausforderungen. Dennoch kritisieren Vertreter von Gewerkschaften wie der DGB diese Sichtweise und betonen die Bedeutung von Feiertagen für die Erholung der Arbeitnehmer. Ein gestrichener Feiertag würde laut DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel nicht zur „Entfesselung“ der Wirtschaft beitragen, sondern könnte sogar negative Konsequenzen für die Produktivität haben. Zudem schwierigt die praktische Umsetzung, da Feiertagsregelungen bundesweit variieren und einige Ministerpräsidenten wie Markus Söder bereits ihre Ablehnung geäußert haben.

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