Eine 77-jährige Frau aus Tuttlingen erlebt erste Schwierigkeiten mit der Digitalisierung eines öffentlichen Parkhauses. Nach einer längeren Krankheit kehrte sie zu ihrem Auto zurück, nur um festzustellen, dass ihr Dauerstellplatz nicht mehr mit ihrer alten Karte zugänglich ist. Das Unternehmen Parkservive Hüfner hat das System auf ein vollautomatisiertes Kennzeichen-Scannen umgestellt, was viele ältere Nutzer vor neue technische Hürden stellt.
Infolge der Digitalisierung des Parkhauses in Tuttlingen muss Irmgard S., eine langjährige Kundin ohne Zugang zu moderner Technologie, sich nun neu anpassen. Sie erklärte, dass sie weder über E-Mail noch über Smartphones verfügt und daher die notwendigen Anweisungen zur Online-Registrierung nicht durchführen kann. Während einige andere Nutzer die Änderung begrüßen, fühlt sich Irmgard isoliert von einem System, das ihre Lebensweise ignoriert. Die Umstellung kam plötzlich, und es gab keine alternative Unterstützung für Kunden wie sie.
Dieser Wandel betrifft nicht nur Irmgard, sondern auch andere ältere Nutzer, die auf herkömmliche Kommunikationsformen angewiesen sind. Viele empfinden den Mangel an menschlicher Interaktion als frustrierend, insbesondere wenn technische Probleme auftreten. Ein Mitarbeiter half Irmgard zwar einmalig beim Verlassen des Parkhauses, doch seitdem bleibt ihr Auto auf der Straße stehen, da sie keinen Zugang mehr hat. Diese Situation hebt die Notwendigkeit hervor, bei technischen Innovationen auch auf traditionelle Bedürfnisse einzugehen.
Neben der technischen Herausforderung gibt es auch rechtliche Fragen. Irmgard fragt sich laut, ob die Firma überhaupt berechtigt war, solche Maßnahmen ohne adäquate Unterstützung einzuführen. Andere Nutzer äußerten ähnliche Bedenken, besonders wenn elektronische Mitteilungen unbeabsichtigt übersehen werden. Der Parkdienst reagierte bislang nicht auf Anfragen der Medien bezüglich dieser Kontroversen.
Trotz aller technischen Fortschritte zeigt dieses Beispiel, dass manche Menschen von der Digitalisierung benachteiligt werden können. Irmgard hofft weiterhin, dass es Lösungen geben wird, die sowohl die Moderne nutzen als auch diejenigen berücksichtigen, die noch nicht digital einsatzfähig sind. Bis dahin bleibt sie gezwungen, ihr Fahrzeug am Straßenrand zu parkieren und auf eine Alternative zu warten.