Seit seiner Wahl hat Donald Trump die Welt der Finanzen mit einer Mischung aus Hoffnung und Unruhe erfüllt. Anfangs feierte man ihn als Retter der Wirtschaft, doch seine zunehmend chaotische Politik hat den Enthusiasmus getrübt. Besonders seine unvorhersehbaren Einfuhrzölle sorgen für Unsicherheit unter Investoren. Während einige Trumps Maßnahmen verteidigen, sehen andere darin eine Bedrohung für das wirtschaftliche Gleichgewicht.
In den Tagen nach Trumps Wahl schien alles rosig für die amerikanischen Märkte. Die Kurse stiegen dramatisch, was viele Analysten optimistisch stimmte. Doch nur wenige Monate später änderte sich das Bild rapide. Statt über Steuerreduzierungen zu sprechen, konzentriert sich Trump nun auf Zölle, die den Markt in Angst und Schrecken versetzen. Experten wie Benjamin Dietrich von Lazard deuten dies als Zeichen für ein wachsendes Misstrauen gegenüber der Regierungspolitik.
Die Situation eskalierte im Dezember 2024, als Trump die Eröffnungsglocke an der Wall Street läutete. Zu dieser Zeit wurde er auch als „Person des Jahres“ ausgezeichnet. Damals sprach er von einem neuen goldenen Zeitalter für Amerika. Doch die Realität sah anders aus. In den folgenden Monaten verloren wichtige Indizes beträchtlich an Wert. Der Dow Jones fiel um sechs Prozent, während der technologisch geprägte Nasdaq sogar zehn Prozent verlor.
Anirvan Banerji vom Economic Recycle Research Institute beschreibt die aktuelle Phase als Ergebnis von Trumps unkonventionellen Handelsmaßnahmen. Diese führen dazu, dass Unternehmen schwer planen können. Die Unsicherheit wird weiter verstärkt durch Trumps Bestreben, Industriejobs zurückzuholen – selbst wenn dies einen Preis in Form von kurzfristigen Rückschlägen bedeutet. Dies unterscheidet seine zweite Amtszeit klar von der ersten.
Unterdessen bleibt die Frage offen, wie die US-Wirtschaft auf steigende Verbraucherpreise reagieren wird. Sollten diese weiter ansteigen, könnte dies die Inflation beeinträchtigen und die Notenbank zwingen, höhere Leitzinsen einzuführen. Ein solches Szenario würde die bereits angespannte Lage weiter verschärfen. Jordan Belfort hingegen sieht die aktuellen Korrekturen als normal an und glaubt, dass die ausländischen Unternehmen die Mehrkosten übernehmen werden.
Die Stimmung an der Wall Street spiegelt somit eine schwierige Phase wider. Während frühere Versprechen von Deregulierung und Steuersenkungen noch in Erinnerung sind, dominieren nun Ängste vor einer potenziellen Rezession. Die Zukunft der amerikanischen Wirtschaft hängt stark von Trumps nächsten Schritten ab, die sowohl Chancen als auch Risiken bergen könnten.