In einem überraschenden Trend zeigte die britische Wirtschaft im letzten Februar eine signifikante Erholung. Mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat stellte der statistische Dienst ONS einen Höhepunkt seit fast einem Jahr fest. Diese Entwicklung stand im krassen Gegensatz zu den prognostizierten bescheidenen 0,1 Prozent durch Experten von Reuters und der Stagnation im Januar. Während Finanzministerin Rachel Reeves diese Zahlen als aufbauend bezeichnete, blieb die Reaktion der Märkte eher gemäßigt, da sie sich vor allem mit den Auswirkungen von US-Präsident Donald Trumps Zollpolitik beschäftigten.
Im vergangenen Februar erlebte das dominierende Dienstleistungssegment in Großbritannien ein Wachstum von 0,3 Prozent, während die industrielle Produktion sprunghaft um 2,2 Prozent anstieg. Besonders in den Branchen Elektronik, Pharmazie und Automobil wurde eine starke Dynamik verzeichnet. Trotz dieser positiven Monatszahlen bleiben jedoch die jährlichen Prognosen für die britische Wirtschaft moderat. Die Regierungskonsulanten senkten ihre Schätzungen im März auf lediglich 1,0 Prozent Wachstum für das laufende Jahr, was durch Trumps weitreichende Zollmaßnahmen weiter beeinträchtigt werden könnte.
Von einer journalistischen Perspektive aus bietet dieses Wirtschaftswunder im Februar eine wichtige Lehre: Selbst in Zeiten unsicherer geopolitischer Entwicklungen können nationale Wirtschaften kurzfristig überraschende Ergebnisse erzielen. Allerdings zeigt die aktuelle Situation auch, wie verletzbar moderne Volkswirtschaften durch globale Handelsentscheidungen sind. Die britische Regierung wird nun gezwungen sein, innovative Strategien zu entwickeln, um sowohl kurzfristige Erfolge als auch langfristige Stabilität zu gewährleisten.