Aktuelle Untersuchungen zeigen einen signifikanten Wandel im Verkehrsverhalten innerhalb deutscher Metropolen. Besonders auffällig ist der Rückgang des Automobils als bevorzugtes Transportmittel zugunsten von alternativen Bewegungsformen wie Gehen und Radfahren. Diese Entwicklung wird hauptsächlich durch strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt sowie demografische Faktoren beeinflusst. Während das Auto weiterhin auf dem Land dominante Rolle spielt, verliert es in städtischen Gebieten zunehmend an Bedeutung. Die Studie hebt insbesondere den Anstieg der Fußeinsätze in Großstädten hervor, was auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.
In einer umfassenden Studie der Technischen Universität Dresden wurde das Mobilitätsverhalten von fast 282.000 Personen zwischen Februar 2023 und März 2024 untersucht. Die Ergebnisse offenbarten, dass in den letzten Jahren ein klarer Trend hin zu nachhaltigeren Bewegungsformen festzustellen ist. In Metropolregionen sank der Anteil der Autofahrten von 31 % im Jahr 2018 auf 26 % im Jahr 2023. Dieser Rückgang geht vor allem auf die Auswirkungen der Pandemie zurück, die viele Menschen dazu bewogen hat, häuslich zu arbeiten. Dadurch wurden langwierige Pendelfahrten zum Büro überflüssig.
Zugleich zeigt sich eine Zunahme bei den Fußwegen, insbesondere in großen Städten. Der Anteil stieg hier um fünf Prozentpunkte auf 33 %. Auch das Fahrrad gewann leichte Pluspunkte gegenüber der vorherigen Erhebung aus dem Jahr 2018. Interessanterweise blieb die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wie Bus und Bahn weitgehend stabil, obwohl während der Corona-Krise eine Abnahme erwartet wurde. Diese Stabilität gilt als bemerkenswert und könnte auf eine neue Akzeptanz dieser Verkehrsmittel hinweisen.
Eine weitere interessante Beobachtung betrifft das unterschiedliche Mobilitätsverhalten verschiedener Altersgruppen und Geschlechter. Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren zeichnen sich durch höhere Mobilität aus, da sie häufig komplexere Tagesabläufe bewältigen müssen, einschließlich des Kindertransports oder Einkaufs. Im Gegensatz dazu hat sich die Mobilität jüngerer Menschen um die 20 Jahre verringert, während ältere Altersgruppen immer aktiver werden. Noch nie gab es so viele 80-Jährige mit Führerschein wie im Jahr 2023.
Die Studie unterstreicht somit den deutlichen Wandel im Verkehrsverhalten, der besonders in urbanen Gebieten sichtbar wird. Die Trends weisen darauf hin, dass zukünftig noch mehr Menschen auf nachhaltige Weise ihre Ziele erreichen werden, indem sie das Auto zugunsten anderer, gesünderen Verkehrsmittel zurückstellen. Diese Entwicklungen könnten langfristig auch zur Reduktion von Umweltbelastungen beitragen.