Am Freitag, dem 25. April 2025, wird der öffentliche Nahverkehr in mehreren Regionen Niedersachsens erheblich beeinträchtigt sein. Die Gewerkschaft ver.di hat Beschäftigte verschiedener Verkehrsbetriebe zu einem landesweiten Warnstreik aufgerufen. Dies betrifft insbesondere den Busverkehr in Städten wie Wolfenbüttel, Hildesheim und Lüneburg sowie weitere Orte im Bundesland. Der Streik ist Teil eines Tarifkonflikts, bei dem etwa 2.500 Mitarbeiter betroffen sind. Sie fordern eine Angleichung ihrer Gehälter an den Standard des Tarifvertrags für den Nahverkehr.
Der Arbeitsausfall erstreckt sich über den gesamten Betriebstag von Beginn bis Ende der Fahrzeiten. Die Gewerkschaft organisiert Versammlungen auf den Betriebshöfen, um die Unterstützung der Streikenden zu mobilisieren. In einigen Gebieten, wie Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt und Bad Harzburg, wird auch der Schülertransport betroffen sein. Bei anderen Anbietern wurden diese Dienste teilweise an alternative Unternehmen delegiert.
In diesem Zusammenhang steckt die Forderung nach einer Erhöhung der Löhne für Mitarbeiter im Bereich Nahverkehr hinter dem Streik. Die bisherige Angebot der Arbeitgeber sei unzureichend, argumentiert ver.di. Die Differenz zwischen den aktuellen Gehältern und denen im Vergleichstarif könne bis zu 3,30 Euro pro Stunde betragen. Mit dem Druck des Warnstreiks will die Gewerkschaft Vorteile vor der nächsten Runde der Tarifverhandlungen am 28. April erreichen.
Anfang dieses Jahres gab es bereits ähnliche Aktionen im öffentlichen Dienst, die ebenfalls den Nahverkehr lahmlegten. Damals führten die Diskussionen zum Abschluss eines neuen Tarifvertrages im öffentlichen Dienst, der seit April zur Abstimmung steht.
Juristisch gesehen gibt es keine klare Unterscheidung zwischen einem regulären Streik und einem Warnstreik. Letztere dienen jedoch hauptsächlich dazu, Kampfbereitschaft zu signalisieren und Mitglieder zu mobilisieren. Im Unterschied zu einem offiziellen Streik müssen hierfür keine formellen Verhandlungsversuche als gescheitert erklärt werden oder Urabstimmungen stattfinden.
Die aktuelle Situation wirft somit Fragen über die Zukunft der Tarifbedingungen im öffentlichen Nahverkehr auf. Für die Betroffenen bedeutet dies erhebliche Unannehmlichkeiten, da sie sich heute auf alternative Transportmöglichkeiten einstellen müssen. Gleichzeitig unterstreicht der Konflikt die Notwendigkeit, faire Lohngrenzen im Sektor zu setzen, um zukünftig solche Streikausfälle zu vermeiden.