Inmitten eines eskalierenden Zollkonflikts mit den Vereinigten Staaten hat China im ersten Quartal 2025 eine beeindruckende Wirtschaftsleistung erzielt. Das chinesische Statistikamt verkündete ein vorläufiges Wirtschaftswachstum von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese starke Entwicklung überraschte Analysten, die ein Wachstum von nur etwa 5,2 Prozent prognostiziert hatten. Auch andere Wirtschaftsindikatoren lagen über Erwartungen, wie z.B. der Anstieg des Einzelhandelsumsatzes und der Industrieproduktion.
In einem kritischen Zeitraum geprägt durch weltweite Unsicherheiten hat Chinas Volkswirtschaft ihre Resilienz unter Beweis gestellt. Der Vize-Kommissar der chinesischen Statistikbehörde, Sheng Laiyun, betonte, dass das Land bereits durch verschiedene Krisen hindurchgegangen sei, darunter frühere Handelskämpfe mit den USA, die globale Finanzkrise und die Corona-Pandemie. Dieser Hintergrund macht es klar, dass China Erfahrungen in der Bewältigung komplizierter Situationen gesammelt hat. Die aktuelle Auseinandersetzung führt zu Sonderzöllen von bis zu 145 Prozent an der US-Grenze für chinesische Produkte, was China durch Gegenmaßnahmen wie erhöhte Aufschläge für amerikanische Waren und Einschränkungen bei der Ausfuhr kritischer Rohstoffe beantwortet hat.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Rolle Hongkongs als Sonderverwaltungsregion, die keine Warensendungen nach den USA mehr annimmt. Diese Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie Pekings, Druck auf Washington auszuüben. Trumps Politik zielt darauf ab, Unternehmen zur Rückkehr in die USA zu bewegen und die heimische Produktion zu stärken. Dennoch nimmt er bereits einige Produkte wie Smartphones von seinen Zollauflagen zurück, während er gleichzeitig neue Zölle ankündigt.
Chinas interne Probleme, wie eine schwache Nachfrage und die Immobilienkrise, werden durch den Handelsstreit weiter verschärft. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, plant die Regierung unter anderem Zinssenkungen und Cash-Back-Programme für Verbraucher.
Die Europäische Union sieht dies als Gelegenheit für China, sich als stabil und verlässlich gegenüber dem Rest der Welt zu positionieren. Jens Eskelund, Präsident der EU-Handelskammer in China, fordert eine Überprüfung der Beziehungen zwischen China und dem internationalen Markt.
Von einem journalistischen Standpunkt aus zeigt diese Krise Chinas Fähigkeit, auch unter äußeren Druck zu wachsen und innovative Lösungen zu finden. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieser Kurs langfristig erfolgreich sein wird und welche Auswirkungen die gegenwärtigen Spannungen auf die globale Wirtschaft haben werden.