In den letzten Monaten hat die chinesische Wirtschaft überraschend starke Zahlen erzielt, bevor der Zollstreit mit den USA eskalierte. Das BIP wuchs deutlich stärker als prognostiziert, und die Industrieproduktion erreichte neue Höhen. Dennoch bleibt das jährliche Wachstumsziel von fünf Prozent fraglich, vor allem aufgrund des Handelsstreits zwischen den beiden Ländern. Die WTO warnt eindringlich vor möglichen schwerwiegenden Konsequenzen für den Welthandel.
Trotz steigender geopolitischer Spannungen zeigte sich die chinesische Volkswirtschaft im ersten Quartal robust. Das BIP erreichte einen Pluswert von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, was Analystenvorhersagen um 0,2 Prozentpunkte übertraf. Verglichen mit dem vorherigen Quartal wies die Wirtschaft eine Steigerung von 1,2 Prozent auf.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die außenpolitischen Entwicklungen Chinas Wirtschaft wenig anhaben könnten. Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache: In den ersten drei Monaten des Jahres verzeichnete das Land ein bemerkenswertes Wirtschaftswachstum. Der Vergleich zum Vorjahreszeitraum offenbart einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 5,4 Prozent. Diese Entwicklung wurde durch eine gesteigerte Nachfrage gefördert, wie Vertreter der nationalen Statistikbehörde betonten. Auch die jüngste Quartalsbilanz spiegelt dieses positive Bild wider, da sie ebenfalls um 5,4 Prozent zugenommen hat. Dieser Erfolg wird unter anderem durch die industrielle Produktion bestätigt, die im März dramatisch zugenommen hat.
Die aktuelle Situation lässt sich nicht von den globalen Handelsspannungen trennen. Experten äußern Skepsis bezüglich der Erreichbarkeit des offiziellen Wirtschaftswachstumsziels von fünf Prozent in diesem Jahr. Internationale Beobachter haben ihre Prognosen entsprechend angepasst.
Der Handelsstreit zwischen China und den Vereinigten Staaten wirft seinen Schatten auf die weitere Entwicklung. Während die Regierung Peking weiterhin ein Wachstum von fünf Prozent anstrebt, haben führende amerikanische Banken wie Goldman Sachs bereits ihre Prognosen nach unten korrigiert – von 4,5 auf 4 Prozent. Diese Vorsicht ist nicht unbegründet, denn die Weltorganisation für den Handel (WTO) mahnt zur Vorsicht und weist auf potenzielle Einschränkungen des internationalen Warenverkehrs hin, die bis zu 80 Prozent betragen könnten. Ein solches Szenario würde nicht nur China und die USA treffen, sondern auch bedeutende Handelspartner wie Deutschland beeinträchtigen. Die Maßnahmen, die beide Seiten ergriffen haben, verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Warnungen. Mit Zölleinheiten, die auf über hundert Prozent gestiegen sind, zeigt sich, dass es keinen leichten Ausweg aus dieser Krise geben wird.