Das Auto
Debatte über neue Anreize für Elektroauto-Markt in Deutschland
2025-03-25

Aufgrund des langsamen Absatzes von Elektrofahrzeugen in Deutschland diskutieren politische Parteien und Experten der Automobilbranche über mögliche Fördermaßnahmen. Während CDU/CSU und SPD in ihren aktuellen Koalitionsverhandlungen verschiedene Optionen erörtern, äußern sich führende Autoexperten zu den besten Strategien für eine wirksame Subventionierung. Die bisherige Kaufprämie wurde Ende 2023 aufgehoben, was zu einem Rückgang der Verkäufe geführt hat. Nun stehen unterschiedliche Ansätze wie Neuwagen-Prämien, Gebrauchtwagenförderung oder Leasingmodelle im Mittelpunkt der Diskussion.

Professor Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut fordert die Wiedereinführung einer funktionierenden Prämie, die jedoch sorgfältig gestaltet werden muss. Er kritisiert die abrupte Beendigung der bisherigen Förderung und betont die Notwendigkeit klarer Rahmenbedingungen. Laut seinen Berechnungen reichen 5000 Euro aus, um den Preisunterschied zwischen Elektroautos und Verbrennern auszugleichen. Zudem warnt er vor politischen Signalen, die Käufer verunsichern könnten.

Dagegen plädiert Thomas Peckruhn vom ZDK Händlerverband für eine andere Herangehensweise. Er befürwortet stattdessen eine Förderung für gebrauchte Elektroautos, da der Preisunterschied heute geringer sei als zuvor. Alternativ schlägt er einen Ladestrom-Gutschein vor, um potenzielle Käufer von den Kosten elektrischer Energie zu überzeugen. Diese Maßnahme könnte nach seinem Urteil soziale Aspekte besser berücksichtigen.

Helena Wisbert von der Ostfalia-Hochschule sieht Privatkunden als wichtiges Zielgruppe bei neuen Förderinstrumenten. Sie schlägt ein Leasingmodell für erschwingliche Elektroautos vor, das insbesondere Nutzer ohne private Lademöglichkeiten unterstützt. Ihrer Meinung nach sollten bestehende Steuerprivilegien für teure Dienstwagen nicht weiter verstärkt werden. Stattdessen sollte öffentlicher Ladestrom subventioniert werden, um den Preisdruck zu reduzieren.

Andreas Herrmann vom Institut für Mobilität in St. Gallen favorisiert eine gezielte Förderung des Wechsels von Verbrennungsmotoren zu Elektroantrieben. Seine Vorschläge umfassen zeitlich begrenzte Maßnahmen sowie steuerliche Vergünstigungen. Ein klarer und verlässlicher Plan sei essenziell, um das Vertrauen im Markt wiederherzustellen und die Entwicklung der Elektromobilität nachhaltig zu fördern.

Die Expertenstimmen verdeutlichen die Komplexität der Fragestellung und zeigen gleichzeitig, dass es keine einfache Lösung gibt. Eine erfolgreiche Förderstrategie müsste sowohl wirtschaftliche als auch soziale Aspekte berücksichtigen, um langfristig zur Akzeptanz und Verbreitung von Elektrofahrzeugen beizutragen. Dabei spielt die Klarheit und Transparenz der politischen Entscheidungen eine entscheidende Rolle.

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