Eine jüngste Studie des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag der Targobank zeigt, dass in Deutschland die Präferenz für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor weiterhin stark ist. Obwohl alternative Antriebssysteme an Popularität gewinnen, bleiben Benzin- und Dieselfahrzeuge bei vielen Käufern beliebt. Die Bereitschaft, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, entwickelt sich nur langsam, während Hybridmodelle an Akzeptanz gewinnen.
Nach den Ergebnissen der seit 2016 durchgeführten jährlichen Umfrage unter 1.002 deutschen Autofahrern bleibt die Vorliebe für Benziner-Fahrzeuge konstant. Genau 31 Prozent der Befragten würden bei einem zukünftigen Autokauf weiterhin einen Benzinmotor vorziehen. Auch der Dieselantrieb behält seine Stellung bei 14 Prozent der Teilnehmer. Besonders auffällig ist die Ablehnung des geplanten Verbrennerverbots ab 2035, das von einer überwältigenden Mehrheit von 73 Prozent unterstützt wird.
Hingegen zeigen sich die Befragten eher skeptisch gegenüber reinen Elektrofahrzeugen. Nur 17 Prozent könnten sich vorstellen, ein solches Modell zu kaufen. Stattdessen wächst die Attraktivität von Hybridantrieben, insbesondere der Plug-in-Varianten, die von 51 Prozent der Interessenten favorisiert werden. Der Wasserstoffantrieb bleibt dabei weitgehend uninteressant, da nur 1 Prozent der Befragten diesen Technologiepfad in Erwägung ziehen.
Die wichtigsten Gründe gegen den Kauf eines Elektroautos nennen die Teilnehmer den hohen Anschaffungspreis sowie eine als unzureichend wahrgenommene Ladinfrastruktur. Zusätzlich äußern viele Bedenken bezüglich der Lebensdauer der Akkubatterien und ihrer Umweltverträglichkeit. Eine erstaunliche Zahl von 56 Prozent geht sogar davon aus, dass E-Autos im Vergleich zu modernen Verbrennern nicht umweltfreundlicher sind.
Trotz dieser konservativen Haltung zeigen sich die meisten Fahrer mit dem bestehenden Verkehrsnetz in Deutschland zufrieden. Allerdings fordern 88 Prozent einen verstärkten Ausbau des Schienenverkehrs und 86 Prozent mehr Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr. Die Debatte um ein Tempolimit auf Autobahnen bleibt weiterhin gespalten, obwohl die Zustimmungslage im letzten Jahr leicht zurückgegangen ist.
Insgesamt spiegeln die Ergebnisse die widersprüchlichen Prioritäten der deutschen Autofahrer wider: Während sie ihre Zufriedenheit mit dem Individualverkehr betonen, sehen sie gleichzeitig Notwendigkeit für größere Investitionen in alternative Verkehrsträger und Technologien. Diese Spannung zwischen Tradition und Innovation prägt weiterhin die Diskussion über die Zukunft des Automobils in Deutschland.