Finanzierung
Deutsches Lieferkettengesetz: Eine notwendige Maßnahme mit Optimierungspotential
2025-03-23

Mit der Einführung des nationalen Lieferkettengesetzes im Januar 2023 hat Deutschland ein wichtiges Instrument geschaffen, um Unternehmen zu verpflichten, Sozial- und Umweltstandards in ihren weltweiten Lieferketten einzuhalten. Trotz seiner grundsätzlichen Bedeutung fordert die CDU im Wahlprogramm dessen Abschaffung, während die EU-Kommission Pläne zur Verschiebung und Abschwächung des europäischen Gegenstückes verfolgt. Der Unternehmer Michael Otto betont die Notwendigkeit dieses Gesetzes und warnt vor einer Rückkehr zu weniger nachhaltigen Praktiken.

Zwar unterstützt Otto das Gesetz, doch kritisiert er die übermäßigen Berichtspflichten, die Unternehmen aufgrund unterschiedlicher nationaler und europäischer Vorschriften auferlegt werden. Die Vielzahl an Fragen, die sich teilweise überschneiden, belastet die Unternehmen unnötig und könnte durch Vereinfachungen optimiert werden.

Notwendigkeit und Kritik am deutschen Lieferkettengesetz

Das deutsche Lieferkettengesetz stellt seit Beginn des Jahres eine wichtige Verpflichtung für größere Unternehmen dar, Missstände in ihren Lieferketten zu bekämpfen. Diese rechtliche Grundlage wird sowohl von Vertretern der Wirtschaft als auch von Umweltschützern als nötig angesehen. Dennoch gibt es Stimmen, die für seine Abschaffung plädieren oder eine Reduktion seines Umfangs fordern. Diese Meinungsverschiedenheiten spiegeln den Spannungsbogen zwischen wirtschaftlichen Interessen und nachhaltigen Anforderungen wider.

In diesem Kontext hebt Michael Otto die Bedeutung des Gesetzes hervor, indem er betont, dass Unternehmen sich bewusst sein müssen, wie sie ihre globalen Lieferketten nachhaltiger gestalten können. Seiner Ansicht nach sollte man nicht den Fehler begehen, zurück zu alten Strukturen zu gehen, die weniger Rücksicht auf soziale und ökologische Aspekte nehmen. Stattdessen sollten wir uns auf die Verbesserung konzentrieren, die bereits begonnen haben. Diesbezüglich ist das Lieferkettengesetz ein Schritt in die richtige Richtung, selbst wenn es noch Raum für Optimierungen bietet.

Vereinfachung der Berichtspflichten als Herausforderung

Obwohl Michael Otto das Gesetz prinzipiell unterstützt, weist er darauf hin, dass die derzeitigen Berichtspflichten einen erheblichen administrativen Aufwand bedeuten. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, verschiedene, teils überlappende Fragestellungen aus nationalen und europäischen Bestimmungen zu beantworten. Dies führt nicht nur zu einer hohen Komplexität, sondern auch zu unnötigen Kosten und Zeitaufwand.

Um dieses Problem anzugehen, schlägt Otto vor, das Reporting zu vereinfachen und redundante Anforderungen zu eliminieren. Statt Hunderte ähnlicher Fragen zu stellen, könnte man sich auf wesentliche Punkte konzentrieren, die tatsächlich relevant sind für die Sicherstellung von Sozial- und Umweltstandards. Ein vereinheitlichter Ansatz könnte sowohl Unternehmen entlasten als auch die Effizienz der Überwachung erhöhen. Durch die Reduzierung administrativer Hürden könnten Firmen mehr Zeit und Ressourcen investieren, um echte Verbesserungen in ihren Lieferketten umzusetzen. Diese Strategie würde letztlich dazu beitragen, das Gesetz wirkungsvoller umzusetzen und gleichzeitig die Belastung für die Unternehmen zu reduzieren.

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