Rezepte
Die Renaissance des Seitan: Tradition trifft moderne Ernährung
2025-02-04

In einer Zeit, in der vegane Lebensmittel zunehmend an Popularität gewinnen, hat sich ein alter Bekannter im modernen Kochbuch wieder eingefädelt. Seitan, eine Proteinquelle aus Weizengrieß, ist seit Jahrhunderten bekannt und findet heute neue Anhänger. Besonders seine feste Konsistenz und neutrale Geschmacksnote machen es zu einer beliebten Alternative für Fleischliebhaber und Veganer gleichermaßen. Mit einem hohen Eiweißgehalt und geringem Fettanteil wird Seitan immer häufiger in asiatischen Restaurants sowie Supermarktkühlregalen entdeckt.

Von buddhistischen Klöstern bis zur industriellen Produktion

Seit dem 6. Jahrhundert spielt Seitan in chinesischer Küche eine wichtige Rolle. Ursprünglich als „mianjin“ bekannt, diente er buddhistischen Mönchen als zentrales Element ihrer vegetarischen Ernährung. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 535, wo Nudeln aus Weizenprotein beschrieben wurden. In Japan nannte man das Produkt „Fu“, und es wurde sowohl gedämpft als auch gebacken verwendet. Im 18. Jahrhundert erreichte Seitan Europa und wurde später unter dem Namen, den Georges Ohsawa prägte, weltweit bekannt. Bereits in den 1960er Jahren begann die industrielle Produktion in Japan und Amerika.

Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt diese Geschichte, dass traditionelle Lebensmittel oft unerwartete Wege gehen. Die Rückbesinnung auf historische Zubereitungsmethoden kann uns dabei helfen, gesündere und nachhaltigere Ernährungsweisen zu finden. Die Popularität von Seitan ermutigt uns, alte Rezepte neu zu entdecken und sie an die Bedürfnisse der heutigen Zeit anzupassen. Es ist eine Erinnerung daran, dass Innovation nicht immer Neuentwicklung bedeutet, sondern oft in der Wiederentdeckung des Vergessenen liegt.

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