Russland bleibt vorerst von Donald Trumps Zollmaßnahmen verschont, obwohl der Handel zwischen den USA und Russland gering ist. Die US-Regierung nutzt dies möglicherweise als Verhandlungsmittel gegenüber Wladimir Putin. Gleichzeitig belastet fallender Ölpreis das russische Staatshaushalt erheblich. Während einige Analysten eine drohende Wirtschaftskrise prognostizieren, sehen andere positive Auswirkungen eines schwächeren Rubels und argumentieren, dass Russland durch seine Finanzkissen noch Spielräume hat.
Obwohl der Handel zwischen den USA und Russland begrenzt ist, könnte dieser Faktor als strategisches Instrument in geopolitischen Verhandlungen eingesetzt werden. Andere Länder mit noch geringerem Handelsvolumen wurden dennoch von amerikanischen Zollmaßnahmen betroffen.
Die Entscheidung, Russland von den Zölle auszunehmen, könnte Teil einer größeren Strategie sein, die auf langfristige Verhandlungen abzielt. Der amerikanische Präsident scheint bewusst dieses Mittel für künftige Diskussionen mit seinem russischen Amtskollegen zurückzuhalten. Obwohl die tatsächliche Wirkung solcher Drohungen begrenzt erscheint, könnte sie doch als symbolischer Akt verstanden werden, der die Spannungen zwischen beiden Ländern weiter verstärkt.
Der fallende Ölpreis stellt eine weitere Herausforderung für die russische Wirtschaft dar, insbesondere wenn er sich über einen längeren Zeitraum stabilisiert. Dies könnte zu erheblichen Problemen für das Land führen, das seinen Haushalt auf höhere Preise ausrichtet.
Einige exilrussische Ökonomen warnen vor schwerwiegenden Konsequenzen, falls der Preis bei etwa 50 Dollar pro Barrel verbleibt. Dies könnte dazu führen, dass Präsident Putin gezwungen wäre, seine militärischen Bemühungen einzuschränken. Allerdings gibt es auch gegenteilige Argumente: Die russische Wirtschaft ist weniger abhängig von Öl- und Gasexporten geworden, während andere Einnahmequellen an Bedeutung gewonnen haben. Zudem können Sparmaßnahmen getroffen und zusätzliche Schulden aufgenommen werden, da Russland ein relativ niedriges Schuldenverhältnis aufweist. Ein schwächerer Rubel könnte sogar positive Effekte auf den Export haben, obwohl dies die Inflation weiter ansteigen lassen würde. Auch der Handel mit China spielt eine entscheidende Rolle; hierfür könnten amerikanische Maßnahmen indirekt negative Auswirkungen auf Russland haben.