Finanzierung
Die Zukunft der Automobilindustrie: Eine Zeit der Transformation
2025-03-26

Die Automobilbranche befindet sich in einem Umbruch, geprägt durch den Übergang zur Elektromobilität und die fortschreitende Digitalisierung. Während große Konzerne wie VW, BMW und Mercedes sowie Zulieferer wie Bosch und Continental Milliarden investieren, um den Wandel zu meistern, stehen sie vor erheblichen Herausforderungen. Diese reichen von Bürokratie über Energiekosten bis hin zu globalen Marktveränderungen, insbesondere in China. Die Gewinnsituation vieler Unternehmen schwankt stark, was auch auf ihre Bewertung durch Investoren zurückzuführen ist.

In den letzten Jahren hat sich die Automobilbranche rapide verändert. Der Fokus liegt nun auf Elektrofahrzeugen und digitalen Technologien. Traditionelle Hersteller wie BMW und Audi sehen sich mit einem Rückgang ihrer Gewinne konfrontiert, bleiben dabei aber optimistisch. So betont ein Sprecher des VDA, dass es weniger eine Krise der Automobilindustrie als vielmehr eines Standortes sei, der auch andere Branchen betreffen würde. Dies wird durch hohe Kosten und Bürokratie in Deutschland gefördert.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Gewinnen der Unternehmen. Während BMW im vergangenen Jahr einen Gewinn von 7,7 Milliarden Euro verbuchen konnte, spricht man dort nicht von einer Krise, sondern von herausfordernden Zeiten. Ähnlich sieht es bei Audi aus, wo der Gewinn zwar um 33 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gesunken ist, dies jedoch im historischen Durchschnitt liegt. Dennoch verliert Audi an Boden gegenüber seinen Hauptkonkurrenten BMW und Mercedes, was unter anderem durch sinkende Nachfragen in China erklärt wird.

Der Wirtschaftswissenschaftler Professor Manfred Schwaiger betont die Bedeutung von langfristigen Gewinnen. Kurzfristige Schwankungen seien weniger entscheidend als der Marktwert eines Unternehmens. Langfristig bedürfe es jedoch positiver Ergebnisse, da der Wert eines Unternehmens eng mit zukünftigen Gewinnen verknüpft sei. Aktuell zeigen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) der großen deutschen Autokonzerne niedrige Werte, was darauf hindeutet, dass Investoren skeptisch gegenüber deren Zukunft sind. Ein extrem niedriges Beispiel ist hierbei die Porsche Holding mit einem KGV von 2,7.

Eine solche Bewertung birgt das Risiko, dass aktivistische Investoren Interesse an einem Übernahmeanteil entwickeln könnten. Dies könnte zu Strukturänderungen oder sogar dem Zerschlag des Unternehmens führen, was negative Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben könnte. Damit wäre niemandem gedient, wie Professor Schwaiger betont. Es zeigt sich also, dass die deutsche Automobilindustrie sich in einer Phase der Anpassung befindet, in der sowohl technologische Innovation als auch strategische Entscheidungen zentral sind.

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