In Zeiten des Klimawandels steht die blaue Wirtschaft im Fokus, da sie sowohl wirtschaftliche Chancen bietet als auch umweltfreundliche Lösungen entwickeln kann. Die Meere liefern nicht nur Nahrung und Energie, sondern tragen auch erheblich zur Weltwirtschaft bei. Im Jahr 2021 generierten meeresbezogene Aktivitäten in der Europäischen Union einen Umsatz von 624 Milliarden Euro und schufen Arbeitsplätze für über 3,6 Millionen Menschen. Diese Wirtschaftsform umfasst verschiedene Sektoren wie Seeverkehr, Tourismus, Fischerei, Biotechnologie und erneuerbare Energien. Doch viele dieser Branchen sind emissionsintensiv und gefährden die Umwelt. Ohne nachhaltige Veränderungen könnte der Emissionsanstieg bis 2050 dramatisch werden.
In den letzten Jahren haben sich Unternehmen intensiv mit nachhaltigen Lösungen auseinandergesetzt. So entstehen immer mehr Offshore-Windparks, die Strom aus Windenergie gewinnen, oder es wird Wellenkraft genutzt, um saubere Energie zu produzieren. Auch in der Aquakultur gibt es Fortschritte, indem nachhaltiges Fischfutter aus Algen hergestellt wird. Diese Initiativen stehen jedoch vor großen Herausforderungen. Strukturelle Hindernisse verhindern oft eine erfolgreiche Skalierung. Ein Beispiel hierfür ist ein deutscher Offshore-Windpark vor der Insel Borkum, der bereits fertiggestellt wurde, aber noch nicht ans Stromnetz angeschlossen ist. Dies zeigt die Notwendigkeit eines besseren Netzwerks und einer koordinierteren Vorgehensweise.
Von einem journalistischen Standpunkt aus lässt sich festhalten, dass die blaue Wirtschaft ein großes Potenzial hat, um sowohl wirtschaftlich erfolgreich zu sein als auch die Umwelt zu schonen. Es bedarf jedoch weiterer Forschung und Investitionen, um diese Vision in die Tat umzusetzen. Die Integration neuer Technologien und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Akteuren könnten dabei helfen, die blauen Wirtschaftspfade nachhaltiger zu gestalten.